Europäisches Kulturerbejahr 2018

Europäisches Kulturerbejahr 2018

„Tag des Innenhofes am 30. September 2018“

Aus den „Expertengesprächen Historische Bauten und Tourismusnutzung“ der Land&Forst Betriebe Niederösterreich hat sich die „Initiative.DENKmal.KULTUR“ entwickelt. Ihr gehören die Österreichischer Burgenverein, Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., Burghauptmannschaft, Klösterreich, Land&Forst Betriebe, Österr. Bundesforste AG, Österr. Gesellschaft der Denkmalfreunde, Österr. Gesellschaft für historische Gärten, Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. sowie der Zentralverband Haus und Eigentum an.

Die Initiative.DENKmal.KULTUR hat das gemeinsame Ziel, das österreichische kulturelle Erbe auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Sie setzt sich dafür ein, dass rechtliche, administrative und wirtschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Erhalt und die Nutzung von historischen Objekten ermöglichen. Ganz wesentlich ist ihr, dass die „gesamte Breite“ historischer Objekte (wie z.B. Schlösser, Burgen, Ruinen, Stifte, Klöster, Stadtmauern, Museen/Sammlungen, historische Bauern-/Gutshöfe und Bürgerhäuser, Marterl und Kleindenkmäler, historische Parkanlagen) davon umfasst sein muss. Denn gerade Österreich als Kulturnation wird sowohl im urbanen wie auch ländlichen Raum ganz maßgeblich durch seine historischen Objekte geprägt, die von den Eigentümern / Nutzern mit erheblichem Aufwand in Stand gehalten, gepflegt und saniert werden.

Um auch künftig dem Erhalt des kulturellen Erbes gerecht werden zu können, sieht daher die Initiative.DENKmal.KULTUR Reformbedarf bei bau- und haftungsrechtlichen sowie steuer- und abgaberechtlichen Bestimmungen. Sie hat dafür entsprechende Vorschläge erarbeitet, die sie im „Positionspapier zur Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Baudenkmäler“ darlegt. Handlungsbedarf besteht auf Bundes- und Landesebene in der Bauten- und Wohnbau-, der Justiz- und Finanzpolitik, in der Kulturförderung, im Denkmal- und Ortsbildschutz und in der Raumordnungspolitik.

Das genannte Positionspapier wird am 27. September 2018 bei der „Enquete zum Tag des Denkmals, Zukunft Denkmal – DENKmal.ZUKUNFT“ im Palais Dorotheum in Wien präsentiert werden. Weiters wird dort der Präsident von European Historic Houses, Rodolphe de Looz-Corswarem einen Impulsvortrag zum Thema „Zukunft historische Bauten in Europa – ein Vergleich“ halten.

Das Bundesdenkmalamt (BDA) hat den schon traditionellen Tag des Denkmals am letzten Sonntag im September aus Anlass des heurigen Europäischen Kulturerbejahres unter das Generalthema „Schätze teilen – Kulturerbejahr 2018“ gestellt. In dessen Rahmen findet in Kooperation mit der Initiative.DENKmal.KULTUR am 30. September 2019 erstmals ein eigener Schwerpunkt „Tag des Innenhofes“ statt.  Es freut die Initiative.DENKmal.KULTUR sehr, dass aus dem Kreis ihrer „Träger“ rund 30 Mitglieder Innenhöfe ihrer historischen Objekte für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich machen.

Rückfragen: jenner@landforstbetriebe.at

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Private Heritage Week

Schloss Niederfallabrunn

Im Rahmen des europäischen Weltkulturerbejahres 2018 bietet sich den Eigentümern historischer Objekte auch die einmalige Chance, diese ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken und somit für die Zukunft hoffentlich mehr Unterstützung und Anerkennung zu erhalten.

Innenhof

Im Rahmen der „Private Heritage Week“ am 24./25. Mai 2018 öffneten Schloss Artstetten, Schloss Hollenegg und Schloss Niederfellabrunn die Tore.

Diese Chance nutzte neben den anderen in vorbildlicher Weise auch die Familie Patricia und Philippe Kaufeler in Niederfellabrunn, die das Objekt mit Ihren drei Söhnen seit einigen Jahren mit neuem Leben erfüllen. Das kleine charmante Landschloss, nur 35 km von Wien entfernt, birgt große Geschichten. Mit viel Engagement und Unterstützung von Familie und Freunden erwartete die Besucher an diesen zwei Tagen ein breit gefächertes Programm. So waren den ganzen Samstag der Innenhof und der angeschlossene, romantische Park für die Öffentlichkeit zugänglich. Dazu wurden Getränke und Fingerfood gereicht und so manch angeregtes Gespräch in der beschaulichen Kulisse des Schlosses geführt. Als gelungene Auftaktveranstaltung bot die Mutter des jetzigen Eigentümers, Frau Dr. Teresa Kaufeler, den interessieren Besuchern einen historischen Spaziergang für Kinder und Erwachsene an – ein Streifzug durch die Jahrtausende der Ortsgeschichte. Der Weg führte vom Schloss vorbei an der ehemaligen evangelischen Kapelle zu dem in der Hallstattzeit am Leeberg aufgeschütteten Grabhügel. Allerorten erzählte Frau Kaufeler hierzu kleine Anekdoten und die Jüngsten des Hauses waren gar zur Belebung als Keltenfürsten verkleidet. Auf dem Rückweg ging der Spaziergang über den bis heute erhaltenen Pranger, der als Symbol des Marktrechtes seit 1393 und der Gerichtsbarkeit steht, zurück zum Schloss. Im weiteren Tagesverlauf standen am Samstag zwei klassische Konzerte mit jungen Musikern und Sängerinnen [Trio: Diletto unter Herbert Kamleitner/Kammersängerin Mag. Joanna Borowska Isser präsentierte:  Zuzana & Viktória Ballánová (Sopran) – Joanna Niederdorfer (Klavier)]  am Programm sowie ein Vortag über das „Funktionierende Europa am Beispiel Raumfahrt“  von DI Jean-Francois Kaufeler.  Zum Vortrag und dem Konzerte bot sich den Besuchern die Möglichkeit, den größten Saal des Schlosses im 1. Obergeschoß zu erleben.

Spaziergang

Am Sonntag bildete das Klavierkonzert von Anna Volovitch den würdigen Abschluss auf Schloss Niederfellabunn.

Doch zum Glück besteht seit über 30 Jahren die Möglichkeit, sich an einem wohl für die Musikgeschichte bedeutenden Ort an unvergesslichen Kammermusikkonzerten zu erfreuen. Denn kaum einer weiß, dass das Schloss eng mit Mozarts´ Requiem verknüpft ist. Denn hier wurde am 15. November 1770 jene Anna Magdalena Prenner, Edle von Flamberg, geboren, für die ihr Ehemann Graf Franz von Walsegg 1791 beim Ableben das Requiem bei Mozart anonym in Auftrag gab.

 

 

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ICOMOS-Österreich

 

 

ICOMOS-Österreich hat eine neue Präsidentin

 

In der Generalversammlung von ICOMOS-Österreich am Samstag den 17.3.2018 wählten die Mitglieder des Österreichischen Nationalkomitees der in Paris ansässigen NGO, derer sich die UNESCO zur Überwachung der Welterbestätten bedient, erstmalig für die nächsten drei Jahre eine Frau an ihre Spitze. Frau Dr. Caroline Jäger-Klein, Jahrgang 1966, ist außerordentliche Universitätsprofessorin für Architekturgeschichte an der Technischen Universität Wien, ist aber auch über ein großes, EU-gefördertes Forschungsprojekt zu Habsburg-Bosnien am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien tätig. Sie hat langjährige Erfahrung in der lebendigen Erhaltung des baukulturellen Erbes Österreichs und Südost-Europas und konnte zudem in der internationalen Wissenschaftswelt mit Themen zur bauphysikalischen Intelligenz traditioneller Architekturen Aufmerksamkeit erregen.

Als Vize-Präsidenten stehen der Kunsthistoriker Dr. Andreas Lehne, Jahrgang 1951, und der Jurist und Kulturmanager Dr. Christoph Ferch, Jahrgang 1959, an ihrer Seite. Der Jugendstil-Experte Dr. Lehne war viele Jahre Leiter der Abteilung Inventarisation und Denkmalforschung im Bundesdenkmalamt sowie Herausgeber einschlägiger Fachpublikationen des Bundesdenkmalamtes. Dr. Ferch engagiert sich seit 2011 erfolgreich als Schützer des Welterbes in Salzburg.

Der bisherige Präsident von ICOMOS-Österreich, Universitätsprofessor Dr. Wilfried Lipp, wurde für seinen unermüdlichen 16-jährigen Einsatz zum Erhalt des Kulturerbes Österreichs zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit gewählt. Für ICOMOS International hat er sich vor allem in der Theorieentwicklung unschätzbare Verdienste erworben.

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DER HISTORISCHE LUSTER

Ein bisher nicht erforschter integrierender Teil der Glaskunst

Im Jahresheft 2017 haben wir einen Aufruf veröffentlicht, unserem Mitglied Peter Rath, Inhaber und Seniorchef der Firma Lobmeyr, für sein Buchprojekt bei der Suche nach historischen Lustern behilflich zu sein.

Historische Luster als integrierender Teil der Glaskunst in Wien und Österreich sind trotz ihrer großen künstlerischen und kulturgeschichtlichen Bedeutung bisher wissenschaftlich nicht erforscht und auch nicht im Bewusstsein der Bevölkerung verankert.

Dank Peter Raths Engagement und dank der Initiative der Provenienzforschung des Kunsthistorischen Museums erwuchs daraus das Forschungsprojekt „Bestandsaufnahme historische Luster“. Beim ersten Sondierungsgespräch, an dem Experten genauso wie Interessierte auf Einladung des Wien Museums teilnahmen, wurden die Möglichkeiten und Ziele einer wissenschaftlichen Bestandsaufnahme diskutiert.

Im Herbst 2018 wird sich der Arbeitskreis zu einem weiteren Workshop treffen.

Sollten Sie im Besitz eines solchen Lusters sein oder Kenntnis haben wo sich solche befinden, so bitten wir Sie, uns bzw. Herrn Peter Rath, Ihre Entdeckung mitzuteilen. Ein vertraulicher Umgang ist seitens Herrn Rath und seitens des Burgenvereines Selbstverständlichkeit.

Kontakt:

therese.backhausen@chello.at

archiv@lobmeyr.at

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Denkmalwerkstatt im Holzingerhaus

Holzingerhaus vor der Restaurierung

Holzingerhaus nach der Restaurierung

Das sogenannte „Holzingerhaus“ in der Steiner Landstraße 90, 3500 Krems ließ Christoph Holzinger 1599 für sich errichten.

Heute ist es im Besitz von Georg Spiegelfeld-Schneeburg, der von 2016-2018 das Haus generalsanieren ließ, wobei hier besonderer Wert auf die Erhaltung der Oberflächen gelegt wurde. Es wurden ausschließlich Kalkputze verwendet, die zum Teil mit Donausand eingefärbt sind.

Gemeinsam mit Imma Walderdorff erstellte er das Nutzungskonzept. Sie errichteten darin die sogenannte Denkmalwerkstatt, die im April 2018 eröffnete.

Holzingerhaus vor der Restaurierung

Holzingerhaus Decke

Die Denkmalwerkstatt ist eine unabhängige und unverbindliche Beratung bei Sanierungs- und Restaurierungsvorhaben sowie allen Fragen rund um die Denkmalpflege. Eine weitere bedeutende Dienstleistung ist die Inventarisierung von Beständen, sowie die kunsthistorische und/oder historische Aufarbeitung von Häusern. Wer weiß, was er hat, kann das Interesse an die nächste Generation weitergeben, denn „Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“ Thomas Morus (1477 – 1535).

Das Holzingerhaus ist ein Musterhaus für eine denkmalgerechte Restaurierung in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, von Georg Spiegelfeld als die „Blaue Lagune der Denkmalpflege“ bezeichnet.

www.denkmalwerkstatt.at

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Dinner bei Esther auf Schloss Grades

Restaurierungsarbeiten des Deckengemäldes abgeschlossen

Seit dem Jahr 2016 laufen die Restaurierungsarbeiten auf Schloss Grades im Metnitztal. Nun ist das Prunkstück der Ausstattung, das Deckengemälde Gastmahl der Esther von Josef Ferdinand Fromiller von der Restaurierung zurückgekehrt.

Das Leinwandgemälde (ca. 300 x 180 cm.) des bedeutenden Kärntner Barockmalers entstand wohl in der Zeit um 1720 und hatte seinen Platz an der Stuckdecke des großen Salons seitdem nicht verlassen. Dunkel vom Kerzenruß der Jahrhunderte, stellenweise zerkratzt und bereits eingerissen präsentierte sich das Bild dem Betrachter. Zahlreiche Details waren gar nicht mehr erkennbar.

Deckengemälde vor der Restaurierung

Deckengemälde nach der Restaurierung

Es komme selten genug vor, so Restaurator Harald Wiedergut, dass man ein komplett jungfräuliches Gemälde zur Restaurierung erhält. Noch nie hatte einer seiner Kollegen in den vergangenen dreihundert Jahren Hand an dieses Bild gelegt.

Neben dem prachtvollen Schmuck des Perserkönig Xerxes und dem verschwendend gedeckten Tisch kam auch ein Mohr am rechten Bildrand zum Vorschein. Eine große Überraschung ist auch das vermutlich früheste bekannte Selbstporträt des Künstlers, der sich selbst am linken Bildrand als Betrachter abgebildet hat.

Bischof Jakob Maximilian von Thun hatte Schloss Grades, das seit den Anfängen im Besitz des Bistums war, in den 1720er Jahren umbauen und neu ausstatten lassen. In seinem Speisezimmer sollte die berühmte Tafelszene des alten Testaments, aus dem Buch Esther, zu sehen sein.

Noch bis September dieses Jahres dauern die Restaurierungen an. Barocke Prunkräume, die Gotische Rauchküche sowie die romanische Kapelle werden dann wieder in altem Glanz erstrahlen und im vollen Umfang der Öffentlichkeit zugängig gemacht.

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New Executive President of EUROPA NOSTRA

PRESS RELEASE

 Prof. Dr. Hermann Parzinger from Germany

appointed as new Executive President of EUROPA NOSTRA

 The Hague, 8 May 2018 – Prof. Dr. Hermann Parzinger, the renowned German archaeologist, prehistorian and cultural heritage expert who is the President of the Prussian Cultural Heritage Foundation, has been appointed as the new Executive President of Europa Nostra, acting on a voluntary basis. Founded in 1963, Europa Nostra is the leading European network of civil society organisations dedicated to cultural heritage which today federates 370 member and associate organisations from over 40 countries in Europe.

Hermann Parzinger was unanimously appointed by the Council of Europa Nostra at the meeting held yesterday at Cercle de l’Union Interalliée in Paris. On this occasion, the outgoing Executive President Denis de Kergorlay from France, who led the organisation for the last nine years, stated: “Given the outstanding knowledge, experience and qualities of Hermann Parzinger, I am fully confident that he is the ideal person to take over the steering wheel of Europa Nostra.” Weiterlesen