PRESSE-ERKLÄRUNG
Zwei Anträge aus Deutschland erhalten den
Europäischen Kulturerbepreis / Europa Nostra Awards 2020
Brüssel/ Den Haag, 07. Mai 2020
Am diesjährigen Europatag (9. Mai) freuen sich die Europäische Kommission und Europa Nostra, die Gewinner der Europäischen Kulturerbepreise / Europa Nostra Awards 2020 bekannt zu geben. Europas höchste Auszeichnung im Bereich des Kulturellen Erbes geht an 21 beispielhafte Leistungen aus 15 europäischen Ländern (weitere Informationen über die vollständige Liste der Preisträger siehe unten). Unter den diesjährigen Preisträgern sind zwei herausragende Projekte aus Deutschland: die Epitaphe der Universitätskirche Leipzig in der Kategorie Konservierung und das Online-Archiv der Arolsen Archives in der Kategorie Bildung, Ausbildung und Bewusstseinsbildung.
Denkmalliebhaber und Förderer des Kulturerbes aus Europa und der ganzen Welt können online (wählen Sie online) für ihre Preisträger abstimmen und entscheiden, welcher Antrag den diesjährigen Publikumspreis gewinnen wird. In Zeiten der Enge und der räumlichen Distanz hoffen die Europäische Kommission und Europa Nostra, besonders viele Menschen dazu zu bewegen, die diesjährigen preisgekrönten Leistungen zu würdigen und drei Publikumslieblinge zu benennen. Der Publikumspreis wird nach dem Sommer bekannt gegeben. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Gewinner des Großen Preises veröffentlicht, die Anspruch auf einen Geldpreis in Höhe von jeweils 10.000 € haben.
„Die COVID-19-Krise hat deutlich gemacht, wie notwendig Kultur und kulturelles Erbe für Menschen und Gemeinschaften in ganz Europa sind. In einer Zeit, in der Hunderte von Millionen Europäern physisch getrennt bleiben, bringt unser Kulturerbe die Menschen mehr denn je zusammen. Die diesjährigen Gewinner Europäischen Kulturerbepreise / Europa Nostra Awards sind berührende und kraftvolle Beispiele, die wirklich zu einem engeren, geeinteren und widerstandsfähigeren Europa beitragen“, sagte Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend.
In diesen schwierigen Zeiten sind unsere Preisträger mit ihren Erfolgsgeschichten wahre Hoffnungsbringer, sie haben Widrigkeiten durch Fachwissen, Engagement und Teamarbeit überwunden. Diese beispielhaften preisgekrönten Projekte zeigen, dass das kulturelle Erbe für unsere geistige und körperliche Genesung von dem durch die Pandemie verursachten Trauma von entscheidender Bedeutung ist. Unser gemeinsames Erbe und seine Bewahrer können auf so vielfältige Weise dazu beitragen: von der Zugänglichmachung kultureller Inhalte über kreative digitale Lösungen bis hin zu konkreten Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten als Akt der sozialen und wirtschaftlichen Wiedergeburt unserer Städte und Dörfer“, erklärte Hermann Parzinger, Exekutivpräsident von Europa Nostra.
Die Europäischen Kulturerbepreise / Europa Nostra Awards wurden 2002 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen und werden seither von Europa Nostra – der europäischen Stimme der Zivilgesellschaft, die sich für das Kulturerbe einsetzt – verwaltet. Die Preise werden vom Creative Europe-Programm der Europäischen Union unterstützt.
Die Preisträger wurden von einer unabhängigen Jury, die sich aus Kulturerbe-Experten aus ganz Europa zusammensetzten, ausgewählt. Dem voraus ging eine gründliche Bewertung der von Organisationen und Einzelpersonen aus 30 europäischen Ländern eingereichten Bewerbungen. Die Jury beschloss außerdem, drei Europa Nostra Awards an bemerkenswerte Leistungen im Bereich des Kulturerbes aus europäischen Ländern zu verleihen, die nicht am EU-Programm Creative Europe teilnehmen, nämlich aus der Schweiz und der Türkei.
Im Jahr 2020 werden zudem zwei neue ILUCIDARE-Sonderpreise aus den eingereichten Bewerbungen für die Europäischen Kulturerbepreise / Europa Nostra Awards ausgewählt. Die ILUCIDARE-Sonderpreise werden am 28. Mai bekannt gegeben. ILUCIDARE ist ein von Horizon 2020 finanziertes Projekt mit dem Ziel, ein internationales Netzwerk zur Förderung des Kulturerbes als Ressource für Innovation und internationale Beziehungen aufzubauen.
KONTAKTPERSONEN Europa Nostra Audrey Hogan, Programmes Officer T. +31 70 302 40 52; M. +31 63 1 17 84 55 Joana Pinheiro, Communications Coordinator jp@europanostra.org, M. +31 6 34 36 59 85 Europäische Kommission Susanne Conze, susanne.conze@ec.europa.eu +32 2 2980236 Europa Nostra Deutschland Dr. Reinhard Friedrich ebi.sekretariat@deutsche-burgen.org, +49 2627 974156 Epitaphien der Universitätskirche Leipzig Prof. Dr. phil. habil. Rudolf Hiller von Gaertringen rudolf.hiller@uni-leipzig.de, +49 341-97 30171 Arolsen Archive Online Dr. Christian Groh Christian.groh@arolsen-archives.org +49 5691 629127 | Weitere Informationen über jeden Preisträger
Information and jury’s comments, Photos and Videos (in high resolution)
Press release in various languages
Commissioner Gabriel’s website
https://kustodie.uni-leipzig.de/die-kustodie/projekte/epitaph-projekt/
|
2020 Gewinner der Kulturerbepreise
(listed alphabetically by country)
Erhaltung
Rubens‘ Garden Screen and Garden Pavilion, Antwerp, BELGIUM
Epitaphs of the University Church of Leipzig, GERMANY
The Museum of Fine Arts, Budapest, HUNGARY
Basilica of Santa Maria di Collemaggio, L’Aquila, ITALY
LocHal, Tilburg, THE NETHERLANDS
Subterranean Caves and Wineries of El Cotarro, province of Burgos, SPAIN
The Iron Bridge, Shropshire, UNITED KINGDOM
Forschung
Tramontana Network III, FRANCE/ITALY/POLAND/PORTUGAL/SPAIN
Turin Papyrus Online Platform (TPOP), ITALY
Scanning for Syria, THE NETHERLANDS
Ehrenamtliches Engagement
Bildung, Ausbildung und Bewusstseinsbildung
Cross-border Collaboration for European Classical Music, CZECH REPUBLIC
Arolsen Archives Online, GERMANY
The Secret Life of a Palace, Gödöllő, HUNGARY
Uccu Roma Informal Educational Foundation, HUNGARY
Auschwitz. Not long ago. Not far away, POLAND/SPAIN
The Ambulance for Monuments, ROMANIA
Europa Nostra Awards gehen auch an drei bemerkenswerte Projekte aus europäischen Ländern außerhalb der EU, die nicht am Creative Europe Programm teilnehmen.
Kategorie Erhaltung
Manor Farm of Bois de Chênes, SWITZERLAND
Kategorie Ehrenamtliches Engagement
Société de Lecture, Geneva, SWITZERLAND
Kategorie Bildung, Ausbildung und Bewusstseinsbildung
SARAT – Safeguarding Archaeological Assets of Turkey, TURKEY
Epitaphien der Universitätskirche Leipzig, Deutschland
Ein einzigartiges Ensemble von Gedächtnismalen wurde in großer Eile aus der mittelalterlichen Universitätskirche Leipzig evakuiert, bevor man den Bau 1968 abriss. Die besonders qualitätvolle Sammlung wurde jüngst restauriert und wird nun in einem neu errichteten Gebäude am ursprünglichen Ort präsentiert. Viele Partner und Experten unterschiedlichster Disziplinen arbeiteten zusammen, um die Epitaphien über 15 Jahre hinweg instand zu setzen. Das „Epitaphprojekt“ war der Arbeitsschwerpunkt der Kustodie der Universität Leipzig zwischen 2002 und 2017.
Das Projekt ragt in einem europäischen Zusammenhang insofern heraus, als dieses einzigartige Ensemble die internationale Ausrichtung sowohl Leipzigs als auch seiner Universität als Zentren des internationalen Handels und des Kulturaustausches seit dem Mittelalter reflektiert. Vom Dominikanerorden im Jahre 1240 errichtet, wurde die Kirche mit ihrem spätgotischen Wandelaltar 1543 der Universität Leipzig übereignet. Zwischen 1543 und 1780 schuf man zahlreiche Grabmonumente für die akademische Elite und präsentierte sie in der Kirche.
Im Kontext der III. Hochschulreform der DDR des Jahres 1968 wurden in Leipzig die historischen Universitätsgebäude abgerissen, um einen modernen sozialistischen Campus zu errichten. Die dramatische Sprengung der Universitätskirche erfolgte am 30. Mai 1968. Vor der Zerstörung der Kirche konnten – neben anderen Kunstwerken – 45 Epitaphien aus Stein, Holz oder Metall herausgeholt und in improvisierten Depots über die Zeit gerettet werden.
Im Jahre 2002 initiierte die Kustodie eine Restaurierungskampagne, die es in der Folge größtenteils durch Spenden zu finanzieren galt. Zwischen 2006 und 2017 entstand am ursprünglichen Ort ein an die Kirche erinnernder Neubau. Von 2014 bis 2017 erfolgte im neuen Hauptraum die Anbringung von 27 Epitaphien. Diese sind seit Dezember 2017 der Öffentlichkeit wieder zugänglich, sodass Besucher der Kirche diese einzigartige Sammlung akademischer Grabmonumente besichtigen können.
Die Restaurierung ausgewählter Epitaphien wurde umgesetzt von der Hochschule für Bildende Künste Dresden, der Technischen Universität Potsdam, zahlreichen freiberuflichen Restaurierungsateliers mit den Spezialisierungen Stein, Metall, Gemälden und farbig gefasster Skulptur sowie den Restauratorinnen der Kustodie der Universität Leipzig. Die aus Edelstahl gefertigten Unterkonstruktionen konzipierte der Ingenieur Thomas Bolze, die Ergänzungen fehlender, aber erforderlicher Epitaphelemente schuf der Künstler Thomas Leu aus Halle/Saale. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz aktivierte zur Unterstützung des Projektes sowohl ihr örtliches als auch ihr deutschlandweites Netzwerk privater und öffentlicher Spender.
Die Jury stellte fest, „dass die äußerst qualitätvolle Restaurierung dieser mehrere Jahrhunderte umspannenden, wertvollen Kunstausstattung auf der Basis wissenschaftlicher Untersuchungen und Dokumentation die Krönung langjähriger Bemühungen um die Erhaltung des Kunstschatzes der Universitätskirche Leipzig darstellt, mit dem Ergebnis einer erfolgreichen Wiederanbringung und öffentlichen Präsentation am ursprünglichen Standort der Universitätskirche. Erreicht wurde dabei nicht nur die Restaurierung der Kunstwerke im engeren Sinn, sondern auch ihre Wiedergewinnung für die Gesellschaft, wobei die neue Präsentationslösung und Wiederzusammenfügung der Kunstwerke ihre ursprüngliche Anbringungsweise berücksichtigt.“
Das Online-Archiv der Arolsen Archives, Deutschland
Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum für die Erforschung und Dokumentation der nationalsozialistischen Verfolgung. Sie beherbergen das weltweit umfassendste Archiv über die Opfer und Überlebenden der Naziherrschaft. Die Sammlung ist Teil des UNESCO Weltdokumentenerbe und gilt als einzigartiger Beweis für das Schicksal von über 17,5 Millionen Menschen.
Das neue Online-Archiv bietet erstmals einen einfachen Internetzugriff auf die Dokumente. Eine digitale Hilfe, der e-Guide, gibt den Nutzern zusätzliche Informationen, um die Dokumente zu verstehen. Das neue Online-Archiv wurde von den Arolsen Archives initiiert und finanziert und in Zusammenarbeit mit der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Israel, umgesetzt.
Das gemeinsame Aufklärungsprojekt baut auf jahrzehntelanger Arbeit an der Digitalisierung der Dokumente der Arolsen Archives und der Indizierung von Namen auf. Es nutzt die neueste Technologie von Yad Vashem für ein schnelles Datenmanagement und eine erweiterte Suche nach Orten und Namen. Bereits ab dem Start im Mai 2019 konnten Benutzer online auf 13 Millionen Dokumente zugreifen und etwa 3 Millionen Namen suchen. Das Online-Archiv wächst ständig weiter.
Aufgrund der Komplexität und Heterogenität der Sammlung erforderte die konventionelle Forschung bisher viel Erfahrung und Fachwissen. Viel Unterstützung durch die Mitarbeiter des Archivs war nötig. Jetzt sind die Dokumente online auf einer innovativen und nutzerfreundlichen Plattform mit interaktiven Komponenten und fortschrittlichen Werkzeugen für die Kontextualisierung wie dem e-Guide veröffentlicht. So haben die Arolsen Archives ihre Sammlung für eine neue Nutzergemeinschaft geöffnet. Menschen aus der ganzen Welt können nun spezifische Themen sowie einzelne Biografien recherchieren. Familienmitglieder können nach Informationen über das Schicksal ihrer Verwandten suchen, während Forscher die verschiedenen Gruppen von Menschen untersuchen können, die verfolgt wurden.
Das interaktive Online-Archiv ermöglicht es Benutzern, Diskussionen zu kommentieren und ihr Wissen einzubringen, um die Archivinformationen zu erweitern. Es nutzt auch die Ressourcen der gesamten Community, um Fehler zu korrigieren und die Lücken in der Dokumentation der Arolsen Archives zu schließen.
„Die international anerkannten Arolsen Archives sind von enormer Bedeutung. Die Fülle an Dokumenten trägt zum globalen Wissen der Opfer und Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung bei und macht die Verbrechen transparent. Der Erfolg dieses Aufklärungsprojekts besteht darin, rund 30 Millionen Dokumente zu digitalisieren und Open Access zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen auf der ganzen Welt hat die Datenbank weiter bereichert. Das Metadaten-Vokabular ermöglicht es Benutzern, diese immense Menge an Informationen einfach zu durchsuchen und die Dialogoberfläche erleichtert die Interaktion zwischen Benutzern“, erklärte die Jury. „Das Online-Archiv hat eine beeindruckende Nutzerzahl erreicht und parallele Aktivitäten in den Bereichen Bildung und Aufklärung ermöglicht“, stellte die Jury fest.
Hintergrundinformation
Europäischen Kulturerbepreise/ Europa Nostra Awards: einige Zahlen und Fakten
Der Europäische Kulturerbepreis / Europa Nostra Awards wurde 2002 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen und wird seitdem von Europa Nostra durchgeführt. Der Preis zeichnet beispielhafte Projekte in den Bereichen Erhaltung, Forschung, Ehrenamtliches Engagement, Bildung und Kommunikation aus und fördert sie. Dadurch schafft er ein größeres Bewusstsein dafür, dass kulturelles Erbe eine strategische Ressource für Europas Wirtschaft und Gesellschaft ist. Der Preis wird vom Programm Kreatives Europa der Europäischen Union gefördert.
Die Europäischen Kulturerbepreise/ Europa Nostra Awards stellen Erfolgsgeschichten vor und machen sie bekannt, fördern den grenzüberschreitenden Wissensaustausch und verbinden Kulturerbe-Akteure in größeren Netzwerken. Die Preise bringen den Preisträgern große Vorteile, wie größere (inter)nationale Bekanntheit, Folgefinanzierung und höhere Besucherzahlen. Darüber hinaus fördern die Preise eine stärkere Zuwendung zum gemeinsamen Erbe unter den Bürgern Europas. Die Auszeichnungen sind daher ein Schlüsselinstrument zur Förderung der vielfältigen Werte des europäischen Kultur- und Naturerbes.
In den letzten 18 Jahren haben Organisationen und Einzelpersonen aus 39 Ländern insgesamt 3.150 Bewerbungen für die Auszeichnungen eingereicht. Was die Anzahl der Einreichungen nach Ländern betrifft, steht Spanien mit 542 Projekten an erster Stelle der Rangliste, gefolgt von Italien mit 318 Einreichungen und dem Vereinigten Königreich mit 308 Bewerbungen. Die meisten Einsendungen nach Kategorien gab es für Erhaltung (1.794). Es folgen Bildung, Ausbildung und Bewusstseinsbildung (601), dann Forschung (395) und schließlich Ehrenamtliches Engagement (360).
Seit 2002 haben unabhängige Expertenjurys 533 preisgekrönte Projekte aus 34 Ländern ausgewählt. Entsprechend der Zahl der Einreichungen führt Spanien die Liste mit 70 erhaltenen Auszeichnungen an. Das Vereinigte Königreich liegt auf dem zweiten Platz.
(62 Auszeichnungen) und Italien liegt an dritter Stelle (47 Auszeichnungen). Bei den Kategorien hat Erhaltung die meisten Gewinner (300), gefolgt von Bildung, Ausbildung und Bewusstseinsbildung (89), Ehrenamtliches Engagement für das Kulturelle Erbe (78) und schließlich Forschung (66).
Insgesamt wurden 123 Große Preise mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro an herausragende Initiativen im Bereich des Kulturerbes verliehen, die aus den preisgekrönten Projekten ausgewählt wurden.
Der Aufruf zur Einreichung von Beiträgen für die Preisverleihung im Jahr 2021 ist jetzt eröffnet, und die Bewerbungsformulare sind auf der Website der Preisverleihung verfügbar. Reichen Sie Ihren Antrag ein und teilen Sie Ihr Fachwissen und Ihren Erfolg!
Europa Nostra
Europa Nostra ist die europäische Stimme der Zivilgesellschaft, die sich für den Schutz und die Förderung des Kultur- und Naturerbes einsetzt. Sie ist ein paneuropäischer Zusammenschluss von NGOs im Bereich des Kulturerbes, der von einem breiten Netzwerk öffentlicher Einrichtungen, privater Unternehmen und Einzelpersonen unterstützt wird und mehr als 40 Länder abdeckt. Er wurde 1963 gegründet und gilt heute als das größte und repräsentativste Netzwerk für das Kulturerbe in Europa.
Europa Nostra setzt sich für den Erhalt von Europas gefährdeten Denkmälern, Kulturerbestätten und Landschaften ein, insbesondere durch sein Programm „Die 7 Meistgefährdeten“. Herausragende Leistungen werden mit dem Europäischen Kulturerbepreis / Europa Nostra Award ausgezeichnet. Des Weiteren leistet Europa Nostra einen Beitrag zur Formulierung und Umsetzung von europäischen Strategien und Politik im Bereich Kulturerbe, auch durch einen strukturierten Dialog mit den europäischen Institutionen und die Koordinierung der European Heritage Alliance 3.3. Europa Nostra war einer der Initiatoren und ein wichtiger zivilgesellschaftlicher Partner des Europäischen Jahres des Kulturerbes 2018.
Creative Europe
Creative Europe ist das EU-Programm zur Förderung des Kultur- und Kreativsektors, das darauf abzielt, den Beitrag des Sektors zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum zu erhöhen. Mit einem Budget von EUR 1,46 Mrd. für den Zeitraum 2014-2020 fördert dieses Programm Organisationen aus den Bereichen Kulturerbe, Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Interdisziplinäre Kunst, Verlagswesen, Film, Fernsehen, Musik und Videospiele sowie zehntausende von Künstlern, Kultur- und Medienschaffenden. Die Förderung ermöglicht es ihnen, in ganz Europa tätig zu werden, neue Publikumsschichten zu erschließen und die im digitalen Zeitalter benötigten Kompetenzen zu entwickeln.