Newsletter Juni 2017

Generalversammlung des Österreichischen Burgenvereins am 09.06.2017 im Hotel Schloss Dürnstein, Wachau

Hotel Schloss Dürnstein

Die diesjährige Generalversammlung fand am 9. Juni im geschichtsträchtigen Hotel Schloss Dürnstein statt.

Nach der Begrüßung der Anwesenden durch Alexander Graf Kottulinsky und Dr. Georg Graf Spiegelfeld-Schneeburg sowie dem anschließenden Gedenken an die verstorbenen Mitglieder betonte der Präsident einmal mehr, dass neben der internationalen Vernetzung die wesentliche Aufgabe des Burgenvereins jene ist, die politische Arbeit und die Bewusstseinsbildung bei den zuständigen Ämtern ständig weiterzuentwickeln. Zugleich muss die Wahrung der Interessen der privaten Besitzer – auch wenn es nicht zuletzt aufgrund unzureichender Geldmittel seitens der Ämter aussichtslos erscheint – weiterhin auf den Weg gebracht werden. Genauso verhält es sich bei den großen Themen Steuern und Sonderausgaben, für die endlich bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, was ohne entsprechendes Lobbying aber auch hier schwierig ist. Der Präsident und Georg Spiegelfeld werden dafür weiterhin an allen Fronten kämpfen. Das Jahr 2018 steht ja im Zeichen des Kulturerbes, und in ganz Europa wird das European Year of Cultural Heritage gefeiert. Dass sich das Europäische Parlament zur Erhaltung der Kunst- und Kulturdenkmäler Europas bekennt, ist als riesiger Erfolg zu werten. Im Dezember 2017 wird in Mailand der European Culture Forum stattfinden, die der Präsident besuchen wird, um über die Probleme zu informieren und, da private Besitzer von Objekten eine politisch unbedeutende Gruppe sind und wenig wahrgenommen werden, um entsprechende Aufmerksamkeit und Unterstützung bei den zuständigen Gremien zu erlangen.  … hier Klick zu den 2 Artikeln European Heritage und Europa Nostra

Es gehört zwar nicht zu seinen Kernkompetenzen, aber wie der Burgenverein zum Projekt Heumarkt steht, ist hinlänglich bekannt. Es handelt sich hier um eine Gefährdung des Welterbes und es droht die Streichung von der Liste der UNESCO, was Alexander Kottulinsky für sehr bedenklich hält. Dipl.-Ing. Peter Graf Mensdorff-Pouilly berichtete dazu, dass sich der Investor sehr geschickt und günstig die Liegenschaft angeeignet und alle Interessensgruppen auf seine Seite gebracht habe. Der Burgenverein ist ganz klar nicht gegen das Projekt per se, kann aber nicht oft genug betonen, dass dieses nicht vereinbar ist mit dem Vertrag, den Österreich unterschrieben hat. Durch diesen Vertragsbruch wird der Status des Welterbes aufs Spiel gesetzt. Der Burgenverein spricht sich für die Erhaltung des Staatserbes sowie für die Unterbindung weiterer Zerstörungen aus, denen andernfalls Tür und Tor geöffnet wären.

Alexander Graf Kottulinsky und Dr. Georg Graf Spiegelfeld-Schneeburg
Gemeralversammlung im Schlosshotel Dürnstein

Erfreulich ist der Finanzbericht des Schatzmeisters Georg Spiegelfeld, der sich sowohl beim Präsidenten für sein Engagement als auch bei Karen Appleby für die reibungslose Betreuung der Mitglieder bedankt. Das Jahr 2016 wurde positiv abgeschlossen und Dipl.-Ing. Rudolf Freiherr von Geymüller konnte im Namen der Rechnungsprüfer von einer sehr guten Haushaltsführung und Ordnung der Bücher berichten. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Infolge der Einstellung der Zeitung, die künftig dreimal jährlich digital und einmal in Printform herauskommen wird, kann eine maßgebende Kostenreduktion erzielt werden. Der Newsletter soll für Berichte genützt werden, und die Mitglieder sind dazu eingeladen, über Positives und Gelungenes, über Wichtiges und Informatives für die Transportierung nach außen zu berichten. Eine finanzielle Beteiligung an einer gemeinsamen Studie mit Interessensgruppen (wie etwa Bundesforste und Bundesdenkmalamt) über bekannte Probleme, die alle knicken, wird neben den üblichen Kosten noch auf der Ausgabenseite bilanzieren.

Arthur Fürnhammer stellt sein Buchprojekt vor
Nach der Generalversammlung wurde angeregt diskutiert

Auch Georg Spiegelfeld bekräftigte, dass der im letzten Jahr sehr aktive Burgenverein versuchen wird und muss, im Netzwerk der Kultur eine Rolle zu spielen. Er selbst konnte den Kontakt zu Politik und Wirtschaft verstärken, um umfassende und vereinfachende Normen für denkmalgeschützte Gebäude zu bewirken. Es wird auch an einem intensiveren Verhältnis zum Bundesdenkmalamt vor allem im Hinblick auf das gegenseitige Verstehen und Wollen gearbeitet.  … hier Klick zu BDA-Artikel C. Staus-Rausch

Ein in vielen Bereichen wichtiger Punkt ist jener der Next Generation. Bekanntlich ist es sehr schwierig, die Häuser weiterzuführen und wegen ihrer oft exponierten Lage zu beleben. Da die vererbende Generation immer älter wird und die Übernahme durch die Kinder und Enkelkinder heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist, gilt es, die Weichen für die Nachfolge früh genug zu stellen. Der Präsident, persönlich kein Freund des National Trust, bittet die Mitglieder, die Idee der Häuserbelebung durch die eigene Familie hinauszutragen.

Genau zu diesem Thema fand im Frühjahr in Siena ein Treffen von European Historic Hauses statt. Constantin Staus-Rausch erzählte von einem sehr interessanten Vortrag, in dem aufgezeigt wurde, dass die Weitergabe oft nicht nur an der Erbschaftssteuer und an staatlichen Hürden scheitert, sondern auch an der Familie selbst, welche die Verantwortung darüber zu tragen hat.

… hier Klick zu Artikel Heinrich Stubenberg

 

„Lustvoll scheitern“ will aber nur Georg Spiegelfeld, dessen gleichnamiges Buch neben einem von Arthur Fürnhammer ausgearbeiteten Kinderbuchprojekt über eine Reise zu Österreichs Burgen und Schlösser vorgestellt wurde. Und die Reisetätigkeit des Burgenvereins wird auch in Zukunft Thema und eine wesentliche Einnahmequelle sein. Alexander Kottulinsky freut sich auf Unterstützung und Mithilfe bei der Organisation künftiger Reisen und denkt als Ausblick auf das Jahr 2018 laut über eine Reise in den Iran nach.

 

European Heritage – Europa Nostra Kongress in Finnland

Alexander Kottulinsky

Heuer fand der Europa Nostra Kongress vom 11. bis 15 Mai in Turku/Finnland statt.
Nicht nur, dass es eine gute Gelegenheit war, Finnland zu besuchen, dienen diese Treffen in erster Linie dazu, das europäische Netzwerk zu pflegen und sich über die Vorgänge und Entwicklungen auszutauschen. Ein wesentlicher diesbezüglicher Erfolg war, das Europäische Parlament dahingehend zu bewegen, sich zu den europäischen Denkmälern und dem Erhalt der Kunst und Kultur zu bekennen und 2018 zum Europäischen Jahr des Denkmals auszurufen. Das ist ein sehr wichtiger Schritt, dem sich auch die nationalen Parlamente in Europa anzuschließen haben.
Seit über 50 Jahren kämpfen wir nun schon um die Anerkennung durch die Politik. Endlich haben wir es jetzt auf europäischer Ebene geschafft und es liegt an uns, diese Anerkennung auch in die Köpfe der Bevölkerung und damit der Politik zu bringen, um unserem Kampf für den Erhalt unserer kulturellen Baudenkmäler endlich ein entsprechendes Gehör zu verleihen.

 

European Historic Houses, mit denen wir zusammenarbeiten, hat uns gebeten, die beiliegenden Informationen weiterzuleiten.

Wir freuen uns, wenn Sie sich bei uns melden!

Sehr geehrtes Mitglied!

Das Jahr 2018 kann für die privaten Besitzungen und ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit eine Wende bedeuten. Das EYCH bietet eine einzigartige und einmalige Gelegenheit, Private Heritage in eine positive, dynamische und zukunftsweisende Richtung zu lenken.

Es besteht gemeinsamer Handlungsbedarf, um dieses Ziel zu erreichen. Wir arbeiten hierzu mit European Historic Houses Association (www.europeanhistorichouses.eu) und European Heritage Alliance (www.europeanheritageallicance.eu) zusammen. Einen wirklichen Effekt im Bereich private historische Besitztümer können wir allerdings nur erzielen, wenn alle Ebenen – die EHHA, nationale Vereinigungen sowie die individuellen Besitzer – zusammenarbeiten.

Unser Ziel ist es daher, den Diskurs auf die Wichtigkeit von privaten historischen Häusern für unsere kulturelle Identität sowie auf ihre dynamischen, innovativen und unternehmerischen Leistungen zu lenken. Der Impuls für das Jahr 2018 ist also die Chance, sowohl auf gesetzlicher Ebene als auch im Sinne der Involvierung der Öffentlichkeit neue Maßstäbe zu setzen.

Anbei finden Sie eine Kurzfassung der Handlungsrichtlinien für unsere Mitglieder. Wir planen außerdem ein EYCH-Kickoff-Event im Mai 2018.

Sollten Sie detaillierte Informationen zu den Richtlinien benötigen, wenden Sie sich bitte mit E-Mail an d.dupeux@europeanhistorichouses.eu oder l.maret@europeanhistorichouses.eu

oder telefonisch unter +32 2 40077-00 bzw. +32 2 40077-01 bzw. +32 2 79088-62.

Gerne können Sie auch den Burgenverein direkt unter sekretariat@ahha.at kontaktieren, um nachzufragen, Ideen einzubringen und mit uns zu diskutieren.

Zu Handlungsrichtlinien

 

 

Das Kreuz mit dem Denkmalamt

Constantin Staus-Rausch

Constatin Rausch

Im Rahmen unserer diesjährigen Generalversammlung am 9. Juni 2017 auf Schloss Dürnstein in der Wachau wurde die Frage behandelt, welche Anforderungen unsere Erwartungen an das Bundesdenkmalamt (als unsere zuständige Behörde) stellen würden.

Die Ausgangssituation ist derzeit folgende: In den vergangenen Monaten war das Bundesdenkmalamt als Behörde wiederholt in den Medien präsent. Der Bundesrechnungshof hatte die Finanzgebarung in Bezug auf einige Projekte ins Auge gefasst und in Folge so manche Maßnahme sowie so manchen Ablauf kritisiert. Für einen zuständigen Minister, der vielleicht danach trachtet, sich in den Medien zu profilieren, eine willkommene Gelegenheit, um eine Untersuchungskommission einzurichten. Schon steht die Daseinsberechtigung der EINZIGEN dahingehend kulturell-spezialisierten Behörde in Österreich zur Debatte.

Einige Personen – auch in unseren Reihen – freut die Tatsache, dass das unliebsame Amt nun eine aufs Dach bekommt, hatte doch bereits fast jeder damit zu tun oder weiß von jemandem zu berichten, der irgendwann einmal negative Erfahrungen gemacht haben soll. Zudem ist es dem Österreicher zu eigen, dass er behördlichen Anordnungen, Bescheiden und Beamten kritisch gegenübersteht.
Dennoch möchte ich an dieser Stelle versuchen, für das Bundesdenkmalamt eine Lanze zu brechen.

In der Tat gelangen immer wieder Berichte über Komplikationen mit dieser Behörde in die Medien. Es handelt sich dabei allerdings um weniger als fünf Prozent aller Fälle, die das BDA bearbeitet. Die Schwierigkeiten beruhen zumeist auf mangelnder Kommunikation, auf vorgefassten Meinungen sowie auf Missverständnissen.

Zudem änderte sich im Laufe der Jahre wiederholt das wissenschaftliche Leitbild des Denkmalschutzes. Früher neigte man dazu, rückzubauen, zu rekonstruieren und großzügig auszutauschen. Inzwischen ist man davon grundlegend abgegangen. Heute konserviert man, trachtet danach – wo nicht anders möglich –, optimal zu dokumentieren und weitestgehend wenig in historische Bausubstanz einzugreifen.
Dennoch wird darüber oft vergessen, dass ein bewohntes historisches Haus kein Museum ist. Es müssen notwendige Adaptierungen gemacht werden, um einen gewissen Standard zu erfüllen. Ob das historische Gebäude in unserem Fall öffentlich zugängig ist oder privat genutzt wird, ob es sich dabei um die mittelalterliche Burganlage handelt oder um ein Stadthaus oder einen Bauernhof, spielt dabei keine Rolle.

Es gibt Geschichten über die Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, die an Kriminalfälle erinnern:
unzureichend geschultes Personal, starrköpfige Hausherren, Schreiduelle und Gerichtsverfahren, die Unmengen an Geld verschlingen.
Auf der anderen Seite stehen Erfolgsgeschichten, und genau die wollen wir schreiben.

Die gedeihliche Zusammenarbeit muss eine Begegnung auf Augenhöhe bedingen. Der Experte vom Bundesdenkmalamt macht tatsächlich nichts anderes, als jeden Tag historische Häuser zu begutachten, allfällige Schäden und sonstige Verfallserscheinungen zu untersuchen und sich über Bau- und Sanierungsmethoden zu informieren. Er hat eine Menge gesehen und betrachtet ein Haus oft mit ganz anderen Augen als dessen Besitzer. Zum Teil kann er auf Schäden hinweisen, die dem Hausherrn gar nicht aufgefallen wären, zum Teil spürt er verborgene Besonderheiten auf, die er aufgrund seines geschulten Auges entdeckt.

Der Besitzer wiederum kennt sein Haus, und seine Familie bewohnt es vielleicht schon seit Jahrhunderten. Er kennt die Schwachstellen und Vorzüge in jeder Situation, bei Tag und Nacht, sommers wie winters, und er kennt die Anekdoten und Schicksale, die sich mit dem Gebäude verbinden. Man wünscht sich nur, das Haus auch in Zukunft erhalten und nutzen zu können.

Der optimale Weg im Umgang mit dem historischen Objekt muss nun gemeinsam gefunden werden, schließlich wollen beide Parteien das Haus möglichst gut für die Zukunft erhalten.

Steht eine Veränderung im eigenen Haus an, so ist es ratsam, sehr früh das Bundesdenkmalamt beizuziehen. Erklären Sie dem Beamten genau, was Ihre Wünsche sind, und lassen Sie sich im Idealfall Vorschläge machen. Oft wird mithilfe des Experten eine Lösung gefunden, auf die man selbst vielleicht gar nicht gekommen wäre, schließlich ist nicht jeder Hausherr permanent am Renovieren – der Denkmalamts-Mitarbeiter allerdings schon.

Manchmal stößt man auf ein Hindernis, einen unverrückbaren Punkt in der Diskussion, bei dem keine Einigung ersichtlich ist. In diesem Fall führt es oft zum Erfolg, einen oder mehrere weitere Mitarbeiter des BDA beizuziehen, denn natürlich hat der eine Beamte keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit und oftmals lassen sich in einer größeren Runde eher Lösungen finden.

In ganz seltenen Fällen ist allerdings auch dann noch immer keine Einigung möglich, doch ob Sie es glauben oder nicht: Dies kommt höchstens in fünf Prozent aller durch das BDA behandelten Fälle vor, die für alle Beteiligten unangenehm verlaufen. Trotzdem sind es gerade diese fünf Prozent, die Aufmerksamkeit erregen.

Tatsächlich gibt es einige wirklich wunderbare Erfolgsgeschichten. Häuser, die heutzutage durch Attraktionen erhalten werden können, die überhaupt erst unter Mithilfe und auf Bestreben des Bundesdenkmalamts entdeckt wurden. Es sind die kleinen Details, die gelegentlich über die Bedeutung oder den hohen Stellenwert der eigenen Vorfahren im Haus Auskunft geben. Wandmalereien oder archäologische Funde, die ohne die Bemühungen der Wissenschaftler niemals zutage gekommen wären. Auch die finanzielle Unterstützung, die das Bundesdenkmalamt leisten kann, ist nicht zu verachten, und so lohnt sich die Mühe, ein Förderansuchen auszufüllen, allemal.

Abschließend möchte ich noch auf ein überaus angenehmes Beispiel in der Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt verweisen. Mein zuständiger Beamter in Kärnten, Herr DI Jürgen Moravi, ist selbst Besitzer eines bedeutenden klassizistischen Hauses mit romanischem Kern in Friesach. Seit einigen Jahren widmet er sich gemeinsam mit seiner Familie der Revitalisierung dieses schönen Objekts und schafft gleichzeitig ein Paradebeispiel für eine Renovierung nach allen Regeln der Kunst.
Ich stoße bei ihm sowie bei seinem Chef, dem Landeskonservator Mag. Gorazd Zifkovic, auf verständnisvolle Ohren und bin dankbar für so manche wertvolle Anregung.

Im Moment ist das Bundesdenkmalamt seitens der Medien unter Beschuss geraten. Selbstverständlich gibt es Aufholbedarf in manchen Sparten. Ein größeres Budget und mehr Mitarbeiter würden darüber hinaus die Effektivität und das Arbeitsklima entscheidend verbessern.
In jedem Fall ist das BDA eine Einrichtung, die wir nicht den Interessen einiger Politiker opfern sollten, auch wenn es zuweilen Streit gibt.

 

 

Next Generation

Heinrich Stubenberg

Am Wochenende vom 24. bis 26. März fand heuer in Siena zum dritten Mal die Next Generation Conference der European Historic Houses Association statt. Die Teilnehmer trafen sich am Freitagabend im Circolo degli Uniti, dem ältesten Herrenclub der Welt. In den die Piazza del Campo überschauenden Räumlichkeiten gab es die Möglichkeit, sich in geschlossenem Rahmen auszutauschen.

Am Samstag fand in Le Volte di Vico Bello, von wo man einen beeindruckenden Ausblick über Siena hat, die Konferenz statt. Der Präsident der EHH, Comte Rodolphe de Looz-Corswarem, eröffnete diese und betonte die Bedeutung eines internationalen Netzwerks und des Engagements der Next Generation. Besonders war auch die Teilnahme der Politik in Person von Prof.ssa Monica Barni, der Vizepräsidentin und Ministerin für Kultur der Regionalregierung in der Toskana. Auch die italienische Associazione Dimore Storiche Italiane war durch ihren Präsidenten Gaddo della Gherardesca vertreten.

Die Keynote Speech zum Thema „Succession, values and social capital in Family Business“ hielt Peter Englisch von Ernst & Young.

Weitere Vortragende waren Robin Hereford von Bonhams sowie die Next-Generation-Mitglieder Anne McCabe aus Griechenland und Lancelot Guyot aus Frankreich.

Im Zentrum des letzten Teiles der Konferenz, gehalten durch Christian Clarke de Dromantin, Lucio Patone sowie Ludovico de Maistre, standen der technologische Fortschritt und die Möglichkeiten, diesen zu nutzen.

Abschließend gab es noch eine Führung durch die prachtvollen Gärten von Le Volte di Vico Bello.

Der Tag endete mit einem Ball in der wunderschönen Villa di Catignano.

Am Sonntag gab es geführte Touren durch Siena, anschließend wurde das Weingut Fonterutoli besichtigt, wo es eine Weinverkostung gab.

 

Zu Gast im Schloss Sierndorf, auf der Burg Rastenberg und im Renaissancehaus Stein

Therese Backhausen

Das erweiterte Programm anlässlich der Generalversammlung führte uns am 10.06.2017 zu drei sehr unterschiedlichen historischen Baujuwelen.

Das erste Ziel war ein Ort voll pulsierender Tradition nordwestlich von Stockerau. Auf Schloss Sierndorf wurden wir bereits vom Schlossherrn Nikodemus Graf Colloredo-Mannsfeld erwartet, unter der Ägide der alttestamentarischen Portalfiguren des Saul und des David begrüßt und umgehend zu einer Kirchenführung gebeten. Vom Vortragenden Karl Falschlehner war nicht nur vieles über die Gründergeschichte Sierndorfs zu erfahren, auch mit interessanten Details konnte er aufwarten. So stellte die spätmittelalterliche Schlossbesitzerfamilie von Tirna nicht nur zwei Wiener Bürgermeister, sondern stiftete auch die Tirnakapelle im Wiener Stephansdom. Das ist jene Kapelle, die später zur Grabstätte des Prinzen Eugen wurde. Die Sierndorfer Schlosskapelle, seit dem Jahre 1783 Pfarrkirche, ist eine mittelalterliche Gründung. Wilhelm von Zelking, dessen Familie eine Reihe von Besitzungen in Nieder- und Oberösterreich hatte, erwarb auch dieses landesfürstliche Lehen gegen Ende des 15. Jh. und ließ es um 1518 um- und ausbauen. Es handelt sich hier um ein bemerkenswertes Ensemble von Architektur und gleichzeitiger Ausstattung am Übergang von der Spätgotik zur Renaissance. Der Steinaltar von 1518 mit den qualitätvollen Reliefs aus dem Marienleben, der Anbetungsszene mit den Stifterfiguren in der Predella, dem vergitterten Sakramentstabernakel, den Seitenflügeln mit Szenen aus dem Leben Jesu und dem Vera Icon ist ein Zeugnis davon. Besonderes Augenmerk wurde auf zwei farbig gefasste Halbfiguren des Wilhelm von Zelking und seiner Frau Margareta von Sandizell in einer Nischenkonsole der Chorwand gelegt. Sie gelten als erste Frührenaissanceplastiken nördlich der Alpen und werden demselben Meister zugeschrieben, der auch Schöpfer des Badener Töpferaltares ist.

Fotos Paul Plappart-Leenheer

Das spätbarocke, geschwungene Altarretabel wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Orgelprospekt verwendet. Staunen ließ alle eine noch erhaltene spätgotische Christusfigur mit beweglichen Armen. Bis in das 17. Jh. hinein war es vielerorts üblich, den Leib des toten Christi vom Kreuz zu nehmen und zu Grabe zu tragen. Mit einem stimmungsvollen Orgel- und Violinkonzert mit Werken von Bach, Telemann, Froberger und Händel endete der Kirchenbesuch.

Durch die dreigeschossige Vierflügelanlage, deren Bausubstanz bis ins Mittelalter zurückreicht, führte der Schlossbesitzer selbst. Schon der barocke Stiegenaufgang mit zeitgenössischen Kunstwerken war eine Augenweide. Im Festsaal stellte uns Nikodemus Colloredo anhand einer Büste anekdotisch „Rudolpho“ vor, seinen umtriebigen Ahnherrn und Vater des Salzburger Fürsterzbischofs. Rudolph war jener Colloredo, der Sierndorf im Jahre 1756 erwarb und dem das Schloss seine Vergangenheit zu verdanken hat. Beeindruckt waren wir alle von dem über zwei Geschosse reichenden Saal mit seiner prächtigen hochbarocken Ausstattung und der stuckmarmornen Wandverkleidung. Die imposante Deckenmalerei mit der Darstellung der vier damals bekannten Kontinente, der Jahreszeiten, der Elemente und anderer spannender Allegorien präsentiert sich in scheinarchitektonischer Rahmung. Zum Abschied gab Nikodemus Colloredo allen einen sehr stimmigen Gedanken über Gemeinsamkeiten eines verwurzelten Baumes und eines Schlossbesitzers mit auf den Weg.

Nach dem Mittagessen in Krems wurde das nächste Ziel angepeilt. Majestätisch und weithin sichtbar auf einem Bergkegel präsentiert sich die Burg Rastenberg. Historisch immer im Verbund mit den Burgen Ottenstein und Lichtenfels zu sehen, handelt es sich bei ihr um eine mittelalterliche Höhenburg mit mittigem, pentagonalem Bergfried. Die Burg ist eines der großen romanischen Baudenkmäler Niederösterreichs und hat trotz mehrerer Umbauten ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt

Schon auf der Schlossrampe wurden die Mitglieder des Burgenvereins vom Eigentümer Dipl.-Ing. Dorian Graf Thurn-Valsassina und seiner Frau begrüßt. Vieles war über die Geschichte und die historischen Besitzverhältnisse des Hauses zu erfahren. Ab Anfang des 13. Jh. waren es der Reihe nach die Herren von Rastenberche und Neydegg, die Grafen von Lamberg und die Freiherren von Bartenstein. Als es schließlich keinen männlichen Nachkommen mehr gab, heiratete die letzten Bartenstein einen Grafen Thurn-Valsassina. So kam der Besitz im Jahre 1872 an die Familie, deren Ursprung in Norditalien zu suchen ist.

Im Kaminzimmer wird man anhand exakter Baupläne von Adalbert Klaar der Ausmaße der lang gezogenen, schmalen und geschlossenen Anlage mit ihren zwei Innenhöfen gewahr. Die Schlossführung bot einen Eindruck von den imposanten Räumlichkeiten und Gängen und gewährte Einblicke in die Lebenswelt seiner Bewohner, besonders jene des Palas, des mittelalterlichen Wohnturmes, der genauso wie die Vorburg in seinem romanischen Kern unverändert geblieben ist.

Drei tiefe Fensternischen mit ehemals gekuppelten und im 19. Jh. umgestalteten romanischen Rundbogenfenstern – eine Assoziation mit dem Kreuzgang des nahe gelegenen Stiftes Zwettl drängt sich auf – gewähren einen beeindruckend herrlichen Ausblick in die Landschaft. Genauso mussten es auch schon die mittelalterlichen Bewohner gesehen haben, schweift doch der Blick immer noch über unverbaute Felder und Wälder.

Über die mittelalterliche Halle gelangten wir zur Kapelle aus der 2. Hälfte des 16. Jh., die man durch ein romanisches Rundbogenportal betritt. Ein besonderer Schatz und eines der Highlights des Tages war der spätgotische Flügelaltar von 1420, vermutlich vom Meister des Londoner Gnadenstuhls. Das Mittelstück dazu befindet sich in der National Gallery in London. Dargestellt sind auf den Innenseiten in fein punzierter Rahmenleiste Maria mit Kind sowie der Hl. Stephanus, auf den Außenseiten der Hl. Laurentius sowie eine Nonne vor dunklem Grund. Ein kurioses Zeugnis der Jagdpassion eines der Ahnherren Dorian Thurn-Valsassinas sind unzählige, in einem langen Gang präsentierte exotische Trophäen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert.

Zuletzt boten die Besitzer noch Zeit und Raum für ausgiebige Gespräche und Fragen.

 

Sehr positiv hervorzuheben ist, dass bei beiden Häusern die Weitergabe an die Next Generation, eines der großen Themen der Generalversammlung, funktionierte. Die alten Mauern sind hier wie dort bewohnt und von den jungen Nachkommen mit ihren Kindern belebt.

 

Eine Besichtigung ganz anderer Natur bot die letzte Etappe der Tour: Georg Graf Spiegelfeld lud zu einer Baustellenführung. Zum Genre der Profanbauten gehört das gegen Ende des 16. Jh. erbaute Holzingerhaus, ein Juwel in Stein an der Donau. Nachdem es mehreren Parteien zu Wohnzwecken gedient hatte und die Vorbesitzerin in einem unglücklichen Intermezzo das Gebäude auf mehrere hundert Quadratmeter aufblasen und kommerziell nützen wollte, befindet sich das Objekt nun in seinem Eigentum. Es handelt sich hierbei um ein Renaissancehaus, dessen Fassade Wandmalereien und dessen Eingangsportal ein Wappenstein der Familie Holzinger mit darüberliegendem Relief eines Ritters, seitlich ein Greif und ein Löwe sowie ein Oberlichtgitter zieren. Georg Spiegelfeld führte uns durch eine tonnengewölbte Einfahrt zum Hofflügel mit den zweigeschossigen Arkaden sowie zu den mit vegetabilem, in Teilen aufgrund unsachgemäßer Einbauten nur mehr rudimentär erhaltenem Stuckdekor verzierten Innenräumen im zweiten Stock. Der neue Hausbesitzer strebt eine behutsame Stabilisierung und Restaurierung der vorhandenen Bausubstanz an und hat begonnen, den Bau zu öffnen sowie sämtliche Mauerteile der vormaligen Wohnungseinbauten zu entfernen. Geplant sind im Erdgeschoss eine Weinpräsentation und im zweiten Stock ein beratendes Denkmalbüro, dazwischen lockere, nicht abgegrenzte Wohnungen für Studenten.

Davon, wie unterschiedlich die Auffassungen von Denkmalamt und Objektbesitzer sein können, vermag Georg Spiegelfeld anhand eines Fensters ein Lied zu singen. Kastenfenster? Oder doch ein einfaches Fenster? Das Problem ist, dass der Besitzer oft nicht sofort weiß, was das Denkmalamt will, und umgekehrt weiß es dieses auch nicht immer. Genau das ist die Problematik, zu deren Lösung auch der Burgenverein beitragen möchte und muss.

Im zukünftigen Raum für Weinpräsentationen konnte dieser Tag mit einem interessanten und abwechslungsreichen Programm samt großzügiger Bewirtung und beeindruckender Gastfreundschaft in allen drei Häusern beschlossen werden.

Die Organisatoren Kathi Hatschek und Alexander Kottulinsky können positiv bilanzieren und dürfen auf ihr Tagwerk stolz sein.

 

Reise des Burgenvereins nach Siebenbürgen (9. bis 13. Mai 2017)

Elisabeth Meran

 

Volkstanz in Sibiu

Unsere 5-tägige Reise nach Siebenbürgen startete am 9. Mai mit 28 Teilnehmern in Wien. Wir wurden am Flughafen Sibiu bei Hermannstadt abgeholt und in das Hilton Hotel gebracht, wo vier Übernachtungen bis zum 13. Mai gebucht waren. Die Tatsache, dass dies nur einmal auspacken und einmal einpacken bedeutete, wurde allgemein als angenehm empfunden. Ein weiterer Pluspunkt zeigte sich bereits am ersten Tag: Unser Reiseleiter Mihai Hasegan sprach fließend Deutsch und war trotz seiner Jugend ein allseits gebildeter Kenner Siebenbürgens und seiner wechselvollen Geschichte.

Ein erster Spaziergang durch die Altstadt zeigte uns zwar zahlreiche bereits restaurierte Bürgerhäuser, aber auch viele, die sich noch immer in einem erbarmungswürdigen Zustand befinden. Elektroleitungen hängen offen auf abbröckelnden Fassaden, die ihre frühere Schönheit nur noch erahnen lassen. Mehr als 50 Jahre Kommunismus haben deutliche Spuren hinterlassen.

Ein besonderes „Geschenk“ war das kleine Orgelkonzert in der evangelischen Stadtpfarrkirche aus dem frühen 16. Jahrhundert. Nach der Hektik der Anreise setzten die Orgelklänge einen schönen, ruhigen Kontrapunkt.

Am zweiten Tag lernten wir Hermannstadt und die Geschichte der Siebenbürger Sachsen besser kennen. Die Häuser der Altstadt gruppieren sich um einen großen Platz, an dem u. a. das „Luxemburger Haus“ steht, wunderschön restauriert aus Mitteln des Großherzogtums.

Die ersten sogenannten „Siebenbürger Sachsen“ kamen nämlich um das Jahr 1150 auf Einladung des ungarischen Königs Geza II., der ihnen einen Freibrief ausstellte und viele Rechte garantierte; sie stammten aus Gebieten des heutigen Rheinlands, aus Luxemburg, Flandern und den Niederlanden – nicht aber, wie der Name eigentlich vermuten ließe, aus dem heutigen Sachsen!

Auffallend sind die vielen Kirchen, die verschiedenen Konfessionen angehören: Es gibt evangelische, katholische, griechisch-orthodoxe und rumänisch-orthodoxe Gemeinden, wobei sich heutzutage die große Mehrheit der Bevölkerung zum rumänisch-orthodoxen Glauben bekennt.

Ein interessantes kleines Museum führt in die Geschichte der Kirchenburgen ein und dokumentiert die vielen Bräuche der Bevölkerung Siebenbürgens. Ganz besonders gefiel uns der gemütliche deutsche Buchladen, der gleichzeitig auch ein Kaffeehaus ist.

Aus der Stadt ging es dann hinaus aufs Land, in das Dorf Hosman (Holzmengen). Hosman ist ein verlassenes Dorf, das die typische Entwicklung vieler Dörfer in Siebenbürgen zeigt. Man findet bestätigt, was unser Reiseleiter sagte: „Wir haben in Siebenbürgen viele Ressourcen, aber zu wenig Menschen.“ Das liegt u. a. an der Politik der BRD, deutschstämmigen Minderheiten im Ausland den Erwerb eines deutschen Passes zu ermöglichen. Nach dem Zusammenbruch des Ceausescu-Regimes im Jahr 1989 und dem Beitritt Rumäniens zur EU im Jahr 2007 führte dies zu einer Ab- und Auswanderungswelle und einer dramatischen Entvölkerung insbesondere der ländlichen Gebiete. Hier sind in Folge dann oftmals Roma-Familien nachgerückt.

Wir besuchten das Projekt „Elijah“, das von Frau Ruth Zenkert und dem Jesuitenpater Georg Sporschill betreut wird und wo man sich in vorbildlicher Weise um die Erziehung und Ausbildung von Roma-Kindern und -Jugendlichen kümmert.

Nachmittags feierten wir eine Hl. Messe in der neu erbauten katholischen Kirche, an der auch einige Roma-Familien teilnahmen. Danach besichtigten wir die neue Schule, die Tischlerwerkstatt, die Musikschule und das neue Gemeindezentrum – alles hergestellt mit eigener Hände Arbeit und finanziert durch großzügige Spenden.

Derweil hatten die Frauen und Mädchen für uns ein köstliches Abendessen gekocht, das von Musik- und Tanzaufführungen untermalt wurde. Beeindruckend waren die strahlende Fröhlichkeit der Kinder, ihre auffallende Musikalität und ihre Tanzbegabung. Es ist unglaublich, was hier in den letzten Jahren geleistet wurde, und wir hoffen, dass unsere spontan gesammelte Spende ein wenig zum weiteren Gelingen beitragen kann.

Der dritte Tag unserer Reise brachte uns zu den berühmten „Kirchenburgen“, zunächst einmal zu jener von Deutsch-Weißkirch (Viscri). Hier scharen sich hübsche kleine, farbige Bauernhöfe als Straßendorf unter dem malerischen Burgberg. Am Straßenrand bieten Frauen ihre Handarbeiten an. Prinz Charles besitzt hier einen kleinen, im typischen Blau gestrichenen Bauernhof in der Ortsmitte, wohl um die Erhaltung des Ensembles zu unterstützen!

Nachmittags fuhren wir nach Schäßburg (Sighisoara), einer einzigartigen, vollständig erhaltenen mittelalterlichen Festungsstadt und Weltkulturerbe (ebenso wie alle Wehrkirchen, die wir gesehen haben). Bemerkenswert ist das von der Messerschmidt-Stiftung, München, restaurierte „Haus mit dem Hirschgeweih“ und das in der Nähe liegende Geburtshaus des legendären Grafen Dracula (Vlad III. Draculea bzw. Vlad Tepes, „der Pfähler“). Dann ging es vorbei an Birthälm, das dreihundert Jahre lang Bischofssitz der evangelischen Kirche in Siebenbürgen war.

Fotos Ines Allmayer-Beck

Zum Abendessen landeten wir schließlich in Michelsberg bei der Familie Henning. Unser Gastgeber schilderte sehr unterhaltsam die familiäre Situation, seit Teile der Familie in Deutschland leben und nur im Sommer wie Touristen in dicken Autos die alte Heimat besuchen, während er selbst sich für ein wirtschaftlich härteres, dafür aber heimatverbundenes Leben entschieden hat. Herr Henning widmet sich neben der Landwirtschaft und dem Tourismus auch der Herstellung von bemalten Kachelöfen; eine Adresse, die man sich merken sollte.

Am vierten Tag ging es nach Kronstadt. Wir genossen während der Fahrt die unglaublich schöne Landschaft mit weiten Wiesen, auf denen riesige Schafherden weiden, und hellgrünen Wäldern vor den schneebedeckten, bis zu 2500 m hohen Gipfeln der Fogarascher Berge.

Kronstadt (Brasov) ist eine Gründung des Deutschen Ordens aus dem frühen 13. Jh. Die sogenannte „Schwarze Kirche“ ist eine gotische Hallenkirche und der wohl bedeutendste Sakralbau zwischen Wien und Konstantinopel. Ungewöhnlich ist die Ausschmückung der Kirche mit zahlreichen orientalischen (Gebets-)Teppichen, die von heimischen Kaufleuten aus Kleinasien mitgebracht und der Kirche geschenkt worden waren.

Am Nachmittag besichtigten wir die besonders beeindruckende Kirchenburg in Tartlau (Prejmer), in die sich die Bevölkerung bei Gefahr in Sicherheit bringen konnte. Zwei bis zu vier Meter dicke Wehrmauerringe schützen die zentrale gotische Kreuzkirche und über 200 Kleinwohnungen.

Hochinteressant war am letzten Vormittag der Besuch bei der Hermannstädter Zeitung. Die Chefredakteurin, Frau Beatrice Ungar, berichtete von der intensiven kulturellen Bedeutung dieses Wochenblatts für die Vernetzung innerhalb der deutschen Minderheit in Siebenbürgen, aber auch für die Verbindung zur rumänischen Mehrheitsbevölkerung. Die Themen in der neuen Nummer reichen von diversen Theaterrezensionen über einen Bericht über enge bilaterale Zusammenarbeit, beschlossen auf dem rumänisch-deutschen Forum, bis zu Fotos vom amerikanischen Botschafter bei der Überreichung einer Spende zur Erhaltung des kulturellen Erbes.

Zum Abschluss unserer Reise besuchten wir am Vormittag vor dem Rückflug das überraschend reichhaltige Brukenthal-Museum, das erstklassige Gemälde Alter Meister, z. B. von Brueghel und Jan van Eyck, besitzt. An glanzvolle Zeiten erinnernd, präsentierte sich das Gebäude außen mit einer prachtvollen Fassade und innen mit Räumlichkeiten in perfektem Zustand.

 

Fazit: Es war eine eindrucksvolle Reise, die wir nicht vergessen werden.

 

Individuelle Verpackungslösungen auf dem gemeinsamen Weg

Inhaber von Archiven sind immer wieder mit der Fragestellung nach der optimalen Lagerung von Papier, Urkunden, Karten, Fotografien u. a. konfrontiert. Jeder versucht, selbst eine Lösung zu finden, die mitunter sehr teuer oder nur in großen Einheiten erhältlich ist.

Das Österreichische Staatsarchiv, das Niederösterreichische Landesarchiv und der Österreichische Burgenverein haben gemeinsam eine Initiative gestartet, den Bedarf in den privaten Archiven zu eruieren und das benötigte Verpackungsmaterial gemeinsam zu bestellen.

Der erste Schritt besteht nun darin, festzustellen, was grundsätzlich benötigt wird:

Daher bitten wir Sie, uns – zunächst unverbindlich – Ihre Wünsche mit ungefähren Mengenangaben mitzuteilen

Was benötigen Sie an:

  • Kartons (z. B. http://de.beskidplus.com/index.php?m=sh&cat=186&n=Boxen)
  • säurefreie Verpackungen (z. B. http://www.schempp.de/schempp/ProspektBoxen_2014.pdf)
  • Jurismappen (säurefreie Einlegemappen, z. B. http://www.regis.de/de/pages/Einschlag-und-Jurismappe/138/)
  • Fotoverpackungen (Fotohüllen, Fotokartons)
  • Urkundenschachteln, Stammbaumrollen
  • großformatige Kartenverpackungen
  • Handschriftenverpackung

 

Das Österreichische Staatsarchiv (www.oesta.gv.at) steht Ihnen jederzeit zu Fragen der Bestandserhaltung (Verpackung, Licht, Klima, Schädlinge, Schimmel und Stockflecken, Tintenfraß etc.) zur Verfügung.

Kontakt: Mag. Zdislava Röhsner, maria.roehsner@oesta.gv.at oder 01 79540-815.

Gerne laden wir Sie im Oktober 2017 zu einem Informationsaustausch in den Räumen des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ein (der genaue Termin wird noch bekannt gegeben).

 

Die Taubenzecke – ein ekeliger, ungebetener Gast

Wir möchten Sie aufgrund eines aktuellen Falles auf einen nachtaktiven und blutsaugenden Ektoparasiten aufmerksam machen, der einem das Leben ganz schön schwermachen kann und ein viel zu wenig beachtetes Problem darstellt.

Argas reflexus, die rotbraune, ovale Taubenzecke, ist ein viel zu wenig beachteter Schädling, der sich im Umkreis von Taubennestern in kleinsten Ritzen und Spalten versteckt. Typisch ist der abgeplattete, ledrige Körper mit vier Beinpaaren und einer Länge bis zu 1 cm. Der Kopf mit seinen Mundwerkzeugen ist nicht sichtbar unter dem charakteristischen Rückenschild verborgen.

Verschläge und Dachböden mit undichten Dächern sind ideale Nistplätze für verwilderte Tauben. Werden die Tauben, wie es in sanierten Altbauten vorkommt, vertrieben und fehlen nun als Wirt, wandert die Zecke aktiv in die Wohnräume ein und sticht ersatzweise den Menschen. Dabei betäubt der einfließende Speichel den Einstichschmerz, und meist spürt man vom Stich selbst nichts. Die Reaktionen kommen erst, wenn die Taubenzecke ihre Blutmahlzeit schon längst beendet hat. Zunächst zeigen sich im Umkreis der Einstichstelle lokale Hautreaktionen wie Juckreiz, Pustel- oder Beulenbildung sowie Hautrötungen. Die Beschwerden reichen von quälendem, mitunter wochenlangem Juckreiz, im schlimmsten Fall kann es zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommen.

Daher ist unbedingt darauf zu achten, dass im Vorfeld einer Dachbodensanierung bzw. Adaptierung als Wohnraum die Taubenzecken durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer vernichtet werden, denn sie können mitunter bis zu zwölf Jahre ohne Nahrungsaufnahme überleben. Im angesprochenen Fall wurde ein Dachbodenverschlag, in dem sich früher Tauben befanden, wegen eines Fernsehkabels angebohrt. Über das Kabel wanderten die Taubenzecken dann allmählich in den Wohnbereich ein und fielen nachts über die Menschen her.

Da sie sich tief in unzugänglichen Hohlräumen, Steckdosen, Elektrokabeln, hinter Lichtspots und Fußleisten etc. verstecken, können viele Tiere durch das Ausbringen von einmaligen Kontaktgiften oftmals nicht erreicht werden. Aus diesem Grund empfehlen sich Kontaktinsektizide mit Langzeitwirkung, die mehrmals hintereinander einzusetzen sind. Eine wirksame Alternative ist eine Heizluftbehandlung, wie sie zur Bekämpfung von Holzschädlingen eingesetzt wird. Zusätzlich ist eine penible Silikonabdichtung aller potenziellen Zugänge (Ritzen und Spalten) zu den Wohnräumen sehr empfehlenswert.

Die Feuerwehr im Haus

Ferdinand Gudenus

Löschmeister

Freiwillige Feuerwehr Waidhofen an der Thaya

Ich bin im Oktober 1990 geboren, im Schloss Waidhofen an der Thaya aufgewachsen und lebe auch dort. Seit dem Jahr 2007 bin ich, eher durch Zufall, bei der Freiwilligen Feuerwehr. Schon seit der Grundausbildung zum Feuerwehrmann habe ich mir darüber Gedanken gemacht, wie es wohl wäre, einen Einsatz im eigenen Haus zu haben. Tatsächlich gab es ca. ein Jahr vor meinem Eintritt bei uns einen Kaminbrand. Mit steigendem Dienstgrad kommt das wachsende Verständnis, dass nur geholfen werden kann, wenn sich die Einsatzkräfte vor Ort zurechtfinden. Aus diesem Grund habe ich schon vor einigen Jahren gemeinsam mit der Feuerwehr einen groben Plan unseres Schlosses und der dazugehörigen Sonderheiten erarbeitet. Denn es gibt kaum etwas Schlimmeres für einen Feuerwehrmann, als helfen zu wollen, aber nicht zu können, weil er die Gegebenheiten nicht kennt. Im Ernstfall werden diese Pläne herangezogen, um schneller, effizienter und genauer reagieren zu können. So kann geschützt werden, was geschützt werden muss. Zusätzlich haben wir privat in vielen Räumen Feuerlöscher aufgehängt. Diese kamen auch schon bei einem Fest zum Einsatz.

Ferdinand Gudenus

 

Am wichtigsten und hilfreichsten ist eine Einladung der örtlichen Feuerwehr zur Besichtigung, Besprechung und Erkundung des Objektes. Die Herausforderungen bei den meisten Einsätzen liegen in der Unbekanntheit der Objekte und der Gegebenheiten. Ein detaillierter Plan verschafft im Ernstfall Übersicht und beschleunigt den Lösch- und Rettungseinsatz.

Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband hat eine Richtlinie (TRVB = Technische Richtlinie Vorbeugender Brandschutz) erstellt, in der genau beschrieben ist, welche wichtigen Informationen ein solcher Plan enthalten muss (TRVB 121 O). Folgende Punkte sind unter anderem für die Einsatzkräfte sehr hilfreich:

  • Zufahrtswege und genaue Straßenbezeichnung
  • Zugänge zum Objekt (Haupt- und Nebenzugänge)
  • Erreichbarkeiten (Besitzer, Schlüsselträger)
  • Hydranten/Wasserentnahmestellen – Entfernung, Wassermenge, Höhenunterschied
  • Heizungsstandort – Heizgut, Lagerart, Fassungsvermögen
  • Hausgrundriss – Lageplan und entsprechende Geschosspläne
  • Hauptabsperrhahn für Gas und Wasser – Standort, Zugänglichkeit
  • Stromzentralkasten – Standort, Zugänglichkeit
  • gefährliche Bereiche – Druckflaschen, Dünge- und Spritzmittel, Lacke, Strohlager etc.
  • Raumverwendungen

 

Vorbeugender Brandschutz:

  • Feuerlöscher – Art und Größe angepasst an die jeweiligen Räumlichkeiten
  • Rauchmelder – Batterien (Homemelder) oder Meldersystem
  • Steigleitung – kann bei Umbauarbeiten mitgeplant werden
  • Brandabschnitte – können bei Umbauarbeiten mitgeplant werden

 

„WER IST DER MANN AUF DEM TUCH? – Eine Spurensuche“

Ist es tatsächlich ein Abbild des Gekreuzigten oder nur ein sehr geschickter jahrhundertealter Betrug? Dieser spannenden Frage geht eine Sonderausstellung nach, die von den Maltesern als Wanderausstellung konzipiert wurde und nun in Wien zu sehen ist.

Mittelpunkt ist ein originalgroßes, über 4 Meter langes Faksimile des Turiner Grabtuchs, das gemeinsam mit anderen Artefakten in den von Kardinal Schönborn zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten im erzbischöflichen Palais zu betrachten ist.

Warum sind bei dem Mann auf dem Tuch die Spuren einer Geißelung erkennbar, warum sind Kopfhaut und Stirn von blutenden Wunden übersät, warum sind die Handgelenke und Füße durchbohrt und warum ist an der rechten Seite des Mannes eine starke, blutreiche Wunde zu sehen? Ist das Tuch denn wirklich 2000 Jahre alt? Wie kann man das feststellen? Dies sind – neben vielen anderen – häufig gestellte Fragen, um deren Beantwortung die Ausstellung bemüht ist. Neueste Forschungsergebnisse zu wissenschaftlichen Untersuchungen von Forensikern, Kriminologen, Sindonologen, Physikern, Chemikern, Bildanalytikern, Mikrobiologen und Geologen sowie historischen Forschungen werden in der Ausstellung zu diesem nach wie vor nicht restlos erklärbaren Phänomen präsentiert.

Auf beeindruckende Weise sind Texte der Heiligen Schrift zu Leiden und Kreuzigung Christi, Wissen und Glauben so verbunden, dass sich die Annahme verdichtet, dass dieses Tuch den Leichnam des Jesus von Nazareth umhüllte.

Die Ausstellung wendet sich an wissenschaftlich Interessierte genauso wie an Gläubige. Sie sollen sich gleichermaßen angesprochen fühlen und zum Nachdenken angeregt werden.

Führungen, Stelen und Bildtafeln, eine Broschüre und eine Internetseite erläutern die Forschungen sowie die theologische Sichtweise und ergänzen dieses erkenntnisreiche und zugleich besinnliche Ausstellungserlebnis.

 

Erzbischöfliches Palais Wien
Dienstag bis Samstag: 10.00 bis 17.00 Uhr
Sonntag: 10.00 bis 14.00 Uhr

Eintritt frei

Anmeldung von Gruppen: info@turinergrabtuch.at oder 0664 1188180

Nähere Informationen: www.turinergrabtuch.at

Briefe Maria Theresias an Sophie Enzenberg

Im Schloss Tratzberg/Tirol (Habsburgersaal) werden aktuell bis Jahresende die Briefe Maria Theresias an Sophie Enzenberg ausgestellt, die Monika Czernin in ihrem kürzlich erschienenen Buch Liebet mich immer, MARIA THERESIA – Briefe an ihre engste Freundin veröffentlicht hat.

Auch das bis heute verwendete Taufkleid ist zu sehen, das Maria Theresia aus dem Krönungsornat von Franz Stephan von Lothringen für die Familie Enzenberg anfertigen ließ.

 

 

 

Täglich Führungen!

  1. März – 5. November 2017
    Führungen täglich 10–16 Uhr
    Juli/August letzte Führung 17 Uhr

Unser Büro erreichen Sie Mo–Fr 8:30–16:30 Uhr

+43 5242 63566
info@schloss-tratzberg.at

 

Südliches Waldviertel –Vom Leben in der Region und dem Recht der „kleinen Leute“

Unterwegs im Südlichen Waldviertel. Ein Kapitel im Buch widmet sich den Schlössern im „Donauländchen“ verfasst von Burgenvereins Mitglied Dr. Bettina Nezval. Ob im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – dieses für viele noch unbekannte Stück Niederösterreich hinterlässt bleibende mannigfaltige Eindrücke, um es weiter erkunden und für sich entdecken zu wollen.

In 20 Kapiteln präsentiert dieser abwechslungsreiche Text- und Bildband Menschen und Landschaften, Kultur- und Naturgeschichte, und – anlässlich der Niederösterreichischen Landesausstellung 2017 in Pöggstall – Rechtsgeschichte im Waldviertler Kontext.

 

Südliches Waldviertel –Vom Leben in der Region und dem Recht der „kleinen Leute“

Herausgeber: Kultur.Region.Niederösterreich

20 Kapitel aus Kultur-, Natur- und Rechtsgeschichte, 200 Seiten

ISBN 978-3-903058-08-8; EUR 29,70

Vertrieb: Kral-Verlag

 

 

Formularbeginn

DIE VILLEN VON BAD ISCHL

Auf historischer Entdeckungsreise im Salzkammergut

 

Von Marie-Theres Arnbom ist kürzlich ein Buch erschienen, das auf abwechslungsreichen Spaziergängen unterhaltsam und informativ die Geschichte(n) der Villen erzählt sowie alte und neue Ansichten gegenüberstellt. Auch manch Überraschendes wird dabei entdeckt.

Bad Ischl – dieses wunderschöne Herzstück des Salzkammergutes ist der Inbegriff von Sommerfrische. Die Präsenz Kaiser Franz Josephs zog Aristokraten, Künstler, Industrielle und Adabeis an; sie alle prägten den Ort und die Umgebung und machen den Glanz vergangener Tage bis heute spürbar. Die Sommergäste mussten standesgemäß untergebracht werden, große repräsentative Hotels entstanden, doch viele Gäste wollten lieber in eigenen Villen residieren. 50 Villen werden näher beleuchtet: Wer waren die Erbauer, wer die Mieter? Die Villa der Familie Starhemberg wurde nach 1945 zu einer Schule umgewidmet, die Villa Seilern beherbergt heute ein Luxushotel. Das Haus des Librettisten Alfred Grünwald wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das erste Fertigteil-Holzhaus des Schöpfers des „Weißen Rössl“, Oskar Blumenthal, erfreut Läufer und Radfahrer am Lauffener Waldweg. Und die Villa Spiegel beeindruckt mit ihrer schlossartigen Größe bis heute. Wo lebte Alexander Girardi und wo Johann Nestroy? Wie war die Geschichte der Schratt-Villa wirklich?

Die Villen von Bad Ischl

Wenn Häuser Geschichten erzählen
von Marie-Theres Arnborn
1. Aufl. 2017
Hardcover
256 Seiten; mit zahlreichen Abbildungen, durchgehend vierfarbig; 217 mm x 150 mm
Sprache: Deutsch
2017 Amalthea
ISBN 978-3-99050-069-9

 

Stock Rafaseder Gruszkiewicz Rechtsanwälte („SRG“) ist eine unabhängige österreichische Sozietät von Wirtschaftsanwälten.
Gesellschaftsrecht, Stiftungsrecht, Arbeitsrecht, Immobilienrecht, Land & Forstbetriebe.
http://www.srg-rechtsanwaelte.at/

Schwindgasse 7
1040 Wien
Tel. +43 1 408 35 44 – 0
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Text & Inhalt: Therese Backhausen

Koordination: Karen & David Appleby

Konzept & Layout: Lisa Gasteiger-Rabenstein