Otto Ludwig Ortner
Versdichtung – „Österreichs erlebte Geschichte in freien Hexametern“
aus dem Buch „STALINGRAD-Princeton‘sche Bekenntnisse, ein Testament für Österreich“
DELLACHER ELEGIEN (Juli 1994)
13. März 1938
Göttin, gib Mut mir und Einsicht, das Unglück, die Qual zu besingen,
welche ein Volk heimgesucht, das den Göttern doch fromm stets geopfert,
Weisheit und Kunst vor allen Bewohnern der Erde mit Inbrunst gepflegt, bis ein
Mühlstrom von böser Gewalt alles menschliche Fühlen zerstörte. So
kehre zurück mir, du schreckliches Bild des ersten Erwachens im
Hietzinger Haus meiner Eltern, von den Ahnen uns hinterlassen:
Dröhnende Flieger am Himmel, der Hölle entfesselte Windsbraut,
doch mit dem Kreuz an den Flügeln, schwarz und weiss eingerandet,
Frieden verheißendes Zeichen an den Schreckensboten des Krieges.
Kirchenglocken läuteten ein den Einmarsch der Boten des Todes,
Menschenmassen brüllten berauscht wie im Wahnsinn „Heil Hitler!“
Ängstlich und ratlos schlich ich ins Haus, die Stiege hinauf.
Oben saß im Salon eine Witwe, die ihren Sohn am Isonzo verlor.
Weiß war ihr Haar, sie blickte durchs Fenster und eine Träne
lief ihr die Wange hinunter, als sie mich aufhob zum Fenster,
wo wir den Abend begrüßten, mit dem die Stille zurückkam,
als am nördlichen Himmel in zuckenden Bändern des Lichts
Nordlicht erstrahlte in Wien, wo nie es geseh‘n ward vor Zeiten.
„Falte die Hände zum Beten, mein Kind!“ sprach meine Tante,
„Schreckliches kommt auf uns zu, das bedeutet das Nordlicht am Himmel.
Gott allein kann uns retten und die allerseligste Jungfrau!“
So begann mein Bewusstsein am 13. März achtunddreißig und
mit ihm das Leid meines Volks und vieler, die durch es gelitten.
4. September 1939
Böhmens herrlicher Herbst ist mir in ferner Erinnerung,
als im nahen Spital ich eine Schwester bekam.
Strahlend glänzte des Onkels prächtiges Auto,
das zur Mutter zu führen schon bereitet der Fahrer.
Doch war der Tag für die Tanten ein tiefes Erschrecken:
Schweigend, die Mienen gedrückt, sahen hinab sie zu
mir, der ich fragend den Sinn ihrer Trübsal erforschte.
„England erklärt uns den Krieg, so taten es auch die Franzosen,
Schlimmes steht uns ins Haus, des Landes glücklichen Frieden
werden wir nimmer genießen, wie wir es immer gewohnt.“
Also sprach Tante Fay, des Heerführers würdige Witwe
und ihrer Worte Gewicht nahm ich im Folgenden wahr,
als im Toben des Kriegs ich zum Knaben heranwuchs, der die
Leiden des Volks und der Soldaten bezeugt,
wenn auch ein gnädig Geschick hieß die Waffen zu schweigen,
ehe ich selbst zu ihrer Führung gereift. Doch begriffen
hab ich das Elend und es hat mich begleitet, so muss ich’s beschreiben.
Stalingrad Winter 1942/43
Grau lag die Stadt, wie Schemen erschienen die Menschen,
hatten sie doch noch von kurzem von einem Weltreich geträumt,
ihren Verlust reicher Länder im kürzlich verlorenen Kriege
durch die Gewalt deutscher Waffen rasch zu beenden gehofft.
Nun ging die Kunde durchs Land, hat Wien am tiefsten getroffen:
Rettungslos liegt das Heer von der russischen Zange gefangen.
Eis, unablässiges Feuer und Hunger ringen es nieder.
All die fröhlichen Kinder, der Wienerin köstlichste Güter
Gehen zugrunde im Osten, nie wird man wieder sie sehn!
Gedämpft nur sprechen die Menschen, man sieht manch flüchtige Träne,
während das Leben der Stadt geht, gehemmt, seine Wege.
Allgegenwärtig ist die Enttäuschung, man weiß, man erlag einem
Schwindel. Doch unwiederbringlich ist der größte Verlust und
unrettbar scheint das Volk dem Verderben qualvoll bestimmt.
Doch in diesem schrecklichen Ende gebar die Gnade die Rettung:
Österreich ward wieder geliebt, das man so lange verachtet.
Nun stieg es herauf in den Herzen der gequälten, geängstigten Menschen:
Wie Christus auf Golgatha aufstand, stand Wien von Stalingrad auf.
Tabor, Februar 1945
Heilige Stadt im Herzen des böhmischen Landes, mir teuer,
seit langem den Frieden gewohnt mit deinen stattlichen Bauten,
warst du mein tägliches Ziel von Patzau, zur Schule gelangend, nun
füllten dich Menschen, fliehend vor den Furien des Krieges, der
Bahnhof verstopft mit Zügen wehrloser Menschen, vom Greis bis zum
Säugling, vormals stattlich behaust, nun wehrlos preisgegeben dem Wetter.
Flieger schwirren heran, sie tragen farbige Ringe, und werfen mit Phosphor,
töten mit Brand und mit Kugeln die unschuldigen Opfer. Ich rannte zum Keller, voll heulenden, flennenden Menschen. Dort stand ich
stumm, mir versagte die Einsicht, der Schrecken machte ganz mich erstarren.
Schließlich kam die Entwarnung, am Bahnhof zurück gewahrte ich das
Werk der geflügelten Mörder. Mit Tüchern verdeckt barg man die Toten, vor
Gottes lichtstrahlendem Thron erheben bewegt sie nun Klage
begangen am helllichten Tag unter der Flagge
des Staates, der den Mord zu bannen bestimmt ist, und Alles Böse.
Damals fiel die Größe der Macht, die die Völker zu führen bestimmt ist, da sie doch selbst der ZEHN GEBOTE vergaß, die sie tragen!
8.Mai 1945
Gleich einem Strom nach dem prasselnden Guss de Gewitters
wogt auf den Straßen die Flut der erschöpften Soldaten:
Jahre des Kriegs voll Todesnähe und übermenschlichen Mühens
endeten hier in alles mitreißender Flucht voll Angst und
Schrecknis des drohenden Elends in russischen Lagern, die
Rote Armee auf den Fersen. Doch endlich endet das Töten: Noch
gehorchen die Menschen dem Staate, es schweigen die Waffen.
Tatenlos hungern die Männer, noch ist nicht Hoffnung auf Heimkehr,
Russland ist wohl das Ziel jener, die überleben.
Andere nimmt die allesverzeihende Erde in ihren Schoss,
da sie den Frieden, zu Tode erschöpft, nur kurz überleben.
hier im Patzauer Schloss, das zum Spital transformiert. Nun
kommt die Kunde, mein Onkel sei im Walde erschlagen:
Nur meine Mutter war da, mit Josef, dem tschechischen Kutscher,
draußen im Wald den verstümmelten Leichnam im Wagen zu bergen.
Geistlicher Beistand blieb aus, der Priester fürchtet die Rache.
Schande deckt über sein Haupt das Heldentum meiner Mutter,
todesverachtend geleitet den Onkel zum Grab sie,
senkt mit heiligen Sprüchen seine Gebeine herab,
stellt ein eisernes Kreuz dann über den frisch geschaffenen Hügel,
entsühnt so von Schuld sich und der ihrigen Sippe, Priesterin
sie nach Antigones Ordnung auf ewig!
1. Juni 1945
Schon zog der Sommer ins Land, auf den Feldern reifte die Frucht,
doch nicht war uns bestimmt zu ernten, was wir gesät.
Mitten im Sorgen für todesermattete, leidende Männer,
dem meine Mutter sich in Liebe ergab, verkündet
der Boten der Tschechen unsere Vertreibung. Nichts half das
Flehen, am Boden gekniet, der schmerzdurchbohrten, leidenden Mutter.
Binnen zwei Stunden mussten wir weg, mit je einem Koffer.
Josef war wieder zur Stelle, er brachte uns auf den Bahnhof,
wo die Nacht wir verbrachten im Freien, und noch manch andere.
Das war das Ende des Kriegs – von nun an wirkt ich für den
Frieden: Mög‘ er für immer gelingen, dann wären die Opfer gesühnt!
LICHTENBERGER ELEGIEN (September 1998)
Rorate
Böhmen lag hinter uns nach Tagen voll Mühsal,
Nächten voll Schrecken, Verbrechen und Not.
Kaum trugen, von Schwären entstellt, die Füße die Mutter,
als bei Gmünd wir das Niemandsland querten,
allen Besitzes entblößt, selbst der letzten Pretiosen,
die der tschechische Zöllner grausam der Mutter geraubt,
waren wir endlich der Todesgefahr glücklich entronnen,
der kurz zuvor der Onkel in Patzau erlag.
Wir harrten am Bahnhof, die Seuchen des Lagers vermeidend.
Russen suchten nach Frauen, es gellten Schreie und Schüsse,
bis früh am Morgen endlich ein Zug uns erwartet,
der uns nach Wien in endlosen Stunden befördert,
bis in der Nacht er jenseits der Donau dann hielt:
Leopoldau heißt der Ort, denn damals waren die Brücken
über die Donau nach Wien bis auf eine vernichtet.
Schreie hallten, als plötzlich der Zug wieder fortfuhr,
Kinder verlassend am Bahndamm, während die Eltern im Zug.
Wir waren glücklich beisammen, Mama, ihre Käthe und wir,
sechs an der Zahl, dreizehn die Größte und ganze vier Jahre die Jüngste.
Geglückt war der Rückzug aus dem Hexenkessel von Böhmen,
Mut und Umsicht der Mutter, entfernt ihrem Gatten, hatten gesiegt.
Grausam waren die Wunden von Wien, auch hier hatten Bomber gewütet,
Kriegsrecht und Humanität hatten Verbrecher missachtet.
Doch jetzt war man sicher und die Herzen waren voll Hoffnung,
wenn auch die Not uns begleitet vom Morgen zum Abend.
Der Hunger machte uns krank, heroisch sorgte die Mutter, nicht
achtend der offenen Füße, am Land uns Nahrung zu suchen:
Blutend im Graben lag sie bei Krems, nur ich ihr Begleiter,
flennend um Rettung bemüht, vergeblich und nah der Verzweiflung,
bis ein Russensoldat, mein tschechisches Flehen vernehmend,
kundiger Hand den Blutfluss beendet, Hilfe vom Himmel.
Von all den Schrecken ward ich geheilt am Altare,
wo unter der Heiligen Jungfrau in Hietzing ich diente,
zuerst beim Segen und dann ich Kenntnis lateinischer Bitten
bei der Heiligen Messe mit inbrünstiger Seele:
„Tauet, Himmel, den Gerechten, Wolken, regnet ihn herab:
Also rief in langen Nächten einst die Welt, ein weites Grab!“
Kalt war das Hietzinger Haus, hatte nicht einmal Fenster,
doch schon um fünf rief der Wecker mich wach,
ohnmächtig der schlafverfangenen Sinne, mit eisigem Wasser
macht‘ ich mich auf den Weg durch den Schnee in die Kirche:
Weihnachtszeit war’s und schon harrten wir Kinder des Fests.
Weihnachten 1945
Bange Zeiten voll Angst, da der Vater in Russland,
gingen fröhlich zu Ende mit seiner Heimkehr nach Wien.
Eltern und Kinder waren vereint unterm Christbaum
oder den struppigen Strauch aus dem Garten, der ihn ersetzt.
Kerzen gab’s nicht und so gut wie gar nichts zum naschen.
Kalt war das Zimmer, wo wir das Christkind erwartet‘,
nur an der Schnur hing ein weißes Holzpferd am Christbaum.
Leuchtend vor Freude begrüßten die Eltern den Frieden,
kostbarer war nie ein Geschenk als dieses neugewonnene Gut,
Ende der Angst vor den Schrecken des qualvollen Mordens,
das solang als Gesetz uns von gottlosen Herrschern
auferlegt wie das Kreuz einst dem Heiland – endlich zum Heile.
Als wir das Fest nun begannen zu feiern, sprach unser Figl
heilige Worte zu uns über den staatlichen Rundfunk,
rief in der Not, im Mangel von Kohle, Kartoffel und Glas,
Frierenden uns, die wir darbten, uns auf, zu glauben an
Österreich, das vor wenigen Jahren so schändlich verraten.
Gläubig gewahrten das Wunder die leidverzehrten Bewohner,
trugen die Botschaft im Herzen, zum Blühen bracht sie das Land.
Mögen die Erben es wahren, das kostbare Gut der vom Glauben
getragenen Heimat!
Die neue Freiheit
(Wien 1955)
Nicht ohne Kampf und lang war die Zeit, da das Land
unter den Siegern geteilt in vier gesonderte Zonen.
Vier in dem Jeep in Wien bezeugten die Knechtschaft.
Endlich hob sich die Sonne der neugewonnen Freiheit.
Wieder war‘s unser Figl, der begnadete Seher, der sie verkündet:
„Österreich ist frei!“ So rief er zur jubelnden Menge
im Schloss Belvedere am 15. Mai er herab.
Dann ward vollendet der Neubau der bombenbeschädigten Oper:
Feierlich war die Eröffnung, ich selbst am obersten Stehplatz.
Nächtelang hatt‘ ich gewartet, doch jubelnden Herzens
ward des denkwürdigen Festes ich ein ergriffener Zeuge:
Strahlend erleuchtet ein kunstvoller Luster aus Glas das Gepränge
funkelnden Schmucks der vornehmsten Damen der Welt.
Festlich gekleidet auch die Begleiter, was in der Welt von Bedeutung,
hier in der Oper am Ring fanden alle sich ein.
Bald ergriff uns die Macht des tönenden Zaubers,
Beethovens Werk der wiedergewonnen Freiheit
ging zutiefst uns ans Herz, da wir solange im Kerker.
Ein Entschluss reifte in mir und wohl auch in andern:
Nie wieder Knecht, im eigenen Hause stets Herr sein,
das sei Österreichs Losung, das neu geboren in Schmerzen.
Dann ging’s zum Ball im goldenen Saale:
Glitzernd von edlem Gestein und bunten Medaillen,
bis auf die Jugend, die Mädchen in weiß, im Frack
ihre Herren, tanzten sie die Eröffnung:
Zuerst die Quadrille, Menuette, schließlich den Walzer:
Als die Paare sich drehten, brachen, vom Sitze erhoben,
in Jubel sie aus, die aus der Fremde uns ehrten als unsere Gäste:
Österreich war wieder das Wunder der Welt!
Die Schande
(Der Waldheim-Skandal 1986)
Weltmann und Sekretär der Vereinten Nationen
sollte er unserm Land würdig als Oberhaupt dienen:
Waldheim, dessen Vater noch Waclavec hieß,
nun, mit adligem Namen geziert, stets an der Spitze –
plötzlich hatte er Gegner, darunter den Kanzler:
Vor allem Volk zieh er Waldheim der Lüge.
Waldheim krümmte den Rücken, ertrug alle Prügel,
Böhme er in den Wurzeln, des Duldens erprobt, doch
über die Heimat ergießt sich die Flut weltweiter Schmähung, der
Frieden, uns gnädig gewährt schon vor Jahren, ward
weltweit gebrochen, das Haupt uns geächtet,
allen auf Erden verkündet, dass unsre Heimat
von Verbrechen befleckt, und brennende Scham bereitet die
Schande, die meine kaum gewonnene Heimat allseits bedeckt. Sie
ließ mich sinnen und beten um Heilung des Übels:
Ohne Schutz ist die Heimat, weilt ihr frommes Haus in der Ferne, das
stets den Glauben verteidigt als Bollwerk der Menschheit, bis
ruchloser Rat die Frömmigkeit überlistet: Mit der
Schmähung Sophiens und dem Krieg gegen Serbien. Märtyrer
haben gesühnt und so ist noch Hoffnung, Österreich aus der
Schande an die Spitze der Menschheit zu führen.
Also schrieb ich ein Buch, fand einen Verleger, nannt‘ es
„Aufgang der Sonne“. Als die Kaiserin starb, hielt ich’s in Händen,
kündet es ihrem Enkel, den ich am Ballhausplatz traf, am
Weg zum beleidigten Böhmen am vierzehnten März neunundachtzig: So
rührte ein Wunder mich an, aber die Menge blieb blind.
Der Kaiserin Heimkehr
(Wien, 1. April 1989)
Kurz waren die Jahre in Wien, da sie des Kaisers Gemahlin –
lang war das Leid, das sie trug, wie unser Heiland geduldig.
Unrecht war stets ihre Bürde, die so viel Gutes getan:
Hatte sie doch den Barbaren getrotzt mit Prinzen Sixtus,
Frieden gesucht und damit doch ihre Heimat gerettet
vor der teutonischen Flut, die katholische Herde
hat zum Verharren gestärkt sie in den feindlichen Stürmen.
Stets auf der Flucht, des Notwendigsten grausam beraubt,
starb ihr der Mann allzufrüh an den Folgen des Mangels.
Der Heimat beraubt wider Recht blieb sie stets ihr doch treu,
half denen in Not, die ihr soviel Not ihr bereitet,
und endlich im neunten Jahrzehnt ihres Lebens
ward als Irrtum erkannt , dass man so lang sie verbannte.
So vollendet sie ihre Tage in dem Land, das so grausam geirrt hat
und am ersten April neunundachtzig trug man in Wien sie zu Grabe:
Alles Volk war vertreten beim Requiem in dem Dome,
wie’s einer Kaiserin ziemt, wird die Geschmähte geehrt.
Die Pummerin schlägt, als auf den Wagen der Hofburg
schließlich den Sarg man dann legt mit unendlichen Blumengebinden.
Schwarz ist der Wagen, acht schwarze Pferde ziehen ihn fort, und
Wiens Glocken stimmen dann ein zum festlichen Rundgang, bis zur Gruft
man gelangt des uns verbundenen Hauses.
Frieden fand unser Haus mit frommer Bestattung, mag ihn die
Heimat nun finden!
Frieden schenken der Welt.
Hymnus an Österreich
Ein Leben lang litt ich um Dich, Vaterland, liebes!
Eckstein des Rechts und rechter Gesinnung (1)
ward’st Du verraten von ratlosen Bauherrn (2)
niedergetrampelt von roher Gewalt der Barbaren (3),
dein Volk von falschen Propheten zum Unrecht verführt (4),
Blutzoll erfordernd von allzu vielen Deiner Bewohner (5)
Juden, Christen, ungläubige, ungeborenen Bürger
starben in Leiden, Qualen und Not vielerorten –
heilige Märtyrer Alle, als Zeugen des Rechts,
Gottes Thron erhellend mit ihrem strahlenden Glanze!
So fand Erbarmen das Land und seine Bewohner
fanden endlich zu sich und bestellten all ihre Häuser;
freundlich lacht’s dir entgegen aus jedem Winkel des Landes,
hell klingt die heilige Kunst, die Musik, Österreichs Seele,
und endlich kehrte das Fürstengeschlecht, das solange geherrscht,
heim als Bürger, im römischen Geiste,
weiter zu dienen dem Volk und dem Lande wie jeher.
So gehe das Land nun ans Werk, den glücklichen Frieden,
mit hohem Blutzoll erkauft, zu stiften, wo immer er fehlt!
Erbarmen fand ein misshandeltes Land vor der Welt –
Erbarmen ruft es herab auf eine misshandelte Welt!
- „Privilegium Majus“ 1358/1434, Österreich als „res publica romana“
- Herz des christlichen Reiches;
- Proklamation des Kaisertums Österreich als Zerstörung
- des christlichen Reiches;
- Invasion Österreichs durch die gesamte Streitmacht des nationalsozialistischen Deutschland;
- „Reine Rechtslehre“, „feierliche Erklärung der österreichischen Bischöfe“ a vom 18. März 1938; Ausschwitz, Stalingrad, Fleischmarkt ect..
Die ersten elf Gesänge wurden in „STALINGRAD-Princeton’sche Bekenntnisse, ein Testament für Österreich“, Vindobona-Verlag, Wien 1999, S. 83ff., veröffentlicht. Der letzte zwölfte Gesang „Hymnus an Österreich“, da erst später entstanden, in „Das Königreich Davids in Deutschland“ im August von Goethe Verlag, Frankfurt a.M. 2011, S. 137.